Bevölkerungsstatistik
von 1871
Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preußischen Staates und ihre Bevölkerung: Bd. 5. Die Gemeinden und Gutsbezirke der Provinz Schlesien und ihre Bevölkerung. Berlin 1874 (nach der Volkszählung von 1871)
Baitzen:
89 Wohngebäude, - Einzel -, 110 Familienhaushaltungen.
am 1.12.71: 297 männl., 321 weibl., zus. 618, davon ortsgebürtig 354.
31.12.1867: 621
Preußen: 616, Nichtpr. 2;
Ev. 14, Kath. 604,
unter 10 J. 150;
über 10 J.: können lesen und schreiben 439, Schulbildung nicht angegeben: 4, Analphabeten: 25
Blind -, Taubstumme 1, Blöd- und Irrsinnige –
Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preußischen Staates und ihre Bevölkerung: Bd. 5. Die Gemeinden und Gutsbezirke der Provinz Schlesien und ihre Bevölkerung. Berlin 1874 (nach der Volkszählung von 1871)
Baitzen:
89 Wohngebäude, - Einzel -, 110 Familienhaushaltungen.
am 1.12.71: 297 männl., 321 weibl., zus. 618, davon ortsgebürtig 354.
31.12.1867: 621
Preußen: 616, Nichtpr. 2;
Ev. 14, Kath. 604,
unter 10 J. 150;
über 10 J.: können lesen und schreiben 439, Schulbildung nicht angegeben: 4, Analphabeten: 25
Blind -, Taubstumme 1, Blöd- und Irrsinnige –
Kurort
und Sommerfrischen
Kamenz,
Bahnstation an der Linie Breslau-Mittelwalde, schöne
Lage im Tal, hinter dem Park liegt Baitzen, gleichfalls
als Sommerfrische besucht.
...Die Kleinbahn zieht von Kamenz über (3,4 km) Stat. Baitzen (Kirchdorf) im Bogen über die Neisse, Ausblick aufs Gebirge, dann über die Hst. (6,6 km) Wolmsdorf und (9,4 km) Dörndorf nach (12 km) Stat. Reichenstein (351 m).
(Quelle: Meyers Reisebücher. Riesengebirge, Isergebirge und die Gebirge der Grafschaft Glatz. 17. Auflage. Leizpig und Wien 1911)
...Die Kleinbahn zieht von Kamenz über (3,4 km) Stat. Baitzen (Kirchdorf) im Bogen über die Neisse, Ausblick aufs Gebirge, dann über die Hst. (6,6 km) Wolmsdorf und (9,4 km) Dörndorf nach (12 km) Stat. Reichenstein (351 m).
(Quelle: Meyers Reisebücher. Riesengebirge, Isergebirge und die Gebirge der Grafschaft Glatz. 17. Auflage. Leizpig und Wien 1911)
Gemeindeverwaltung
Wie wir bereits beim Bau der Wasserleitung gesehen haben, gab es in Baitzen einen Gemeinderat und selbstverständlich auch einen Bürgermeister, welcher die Amtsgeschäfte führte. Ihm zur Seite stand in der Regel ein Gemeindeschreiber, der seine Aufgabe aber erst nach Feierabend erledigte. Viel verdient hat er dabei sicher nicht.Wie in solchen Gemeinden üblich, waren die Aufgaben der Gemeindevertreter vielfältiger Natur. So war es auch seinerzeit üblich, dass Steuern von den Beauftragten der Gemeinde persönlich entgegengenommen wurden. Das sah dann so aus, dass der Hausvater abends Steuer-Quittungsbuch und Geldbeutel hervorholte und zur „Steuer“ in das Gasthaus Patelt ging. Dort wurden dann die Steuern an die Vertreter der Gemeinde gezahlt, im Anschluss vielleicht ein Bier getrunken und ein „Schafskopf“ geklopft. „Steuer“ war so einmal im Monat. Der Behördenaufwand war gering, die Ehrlichkeit groß und die Steuergroschen wurden effektiv eingesetzt. Man darf gar nicht daran denken, wie heutzutage mit unseren Steuergeldern umgegangen wird. |
Eine
Erinnerung an vergangene Zeiten: Da gab es beim
Bürgermeister ein paar handliche Holzbretter,
versehen mit zwei Lederriemchen. Sollte der
Gemeinde etwas bekannt gegeben werden, wurde
dieses zu Papier gebracht, das Blatt gefaltet und
den Nachbarn zur Linken und zur Rechten
übergeben. Danach wanderte die Nachricht durch
das Dorf – ohne moderne Technik, und
trotzdem hat es ausgezeichnet funktioniert.Die Gemeindeverwaltung rief die
Bewohner u. a. auch zu Gemeinschaftsarbeiten, wie
Ausbesserung des Wegenetzes, Reinigung der
Gräben und Teiche oder Herrichtung des
Kirchplatzes auf.
|
Nachfolgend
sind je eine Seite aus den Steuerbüchern von ca. 1910
und 1918 zu sehen. In den Unterschriften der
Steuerbevollmächtigten werden einige Baitzner Leser ihre
Vorfahren wiederfinden.