Die
Dampfziegelei in Baitzen
von Paul Hirschberg
von Paul Hirschberg
In der Zeit
um die Jahrhundertwende sah man auch in Baitzen
Möglichkeiten, Ideen zu verwirklichen. Friedrich
Kuschel war für Neues immer aufgeschlossen, sei
es in seiner Landwirtschaft oder in der Gemeinde.
In seiner fast 30jährigen Amtszeit als
Gemeindevorsteher in Baitzen wurde vieles
geschaffen.Als im Jahre 1900 die Kleinbahn
Kamenz-Reichenstein in Betrieb genommen wurde,
erheilt Baitzen eine eigene Bahnstation und war
damit an das Verkehrsnetz der Eisenbahn
angeschlossen. Mit der Elektrizität kam Licht
und Kraft in den Ort, und im Jahr 1906 konnte die
Wasserleitung eingeweiht werden.
Wegen einer Ziegelei hatte sich Friedrich Kuschel schon lange Gedanken gemacht. Mit dem Maurermeister Adolf Beher und dem Kaufmann Julius Bartsch als stille Teilhaber wurde um 1907 die Firma gegründet: „Friedrich Kuschel Dampfziegelei in Baitzen“.
Der Bau der Ziegelei mit dem 40 m hohen Schornstein konnte beginnen und 1913 wurde dann auch der eigene Gleisanschluss fertig. Der Erste Weltkrieg brachte große Schwierigkeiten. Dennoch wurden 1917 die notwendigen Trockenschuppen errichtet, und die Dampftrocknerei wurde 1919 gebaut.
Wegen einer Ziegelei hatte sich Friedrich Kuschel schon lange Gedanken gemacht. Mit dem Maurermeister Adolf Beher und dem Kaufmann Julius Bartsch als stille Teilhaber wurde um 1907 die Firma gegründet: „Friedrich Kuschel Dampfziegelei in Baitzen“.
Der Bau der Ziegelei mit dem 40 m hohen Schornstein konnte beginnen und 1913 wurde dann auch der eigene Gleisanschluss fertig. Der Erste Weltkrieg brachte große Schwierigkeiten. Dennoch wurden 1917 die notwendigen Trockenschuppen errichtet, und die Dampftrocknerei wurde 1919 gebaut.
Nach dem
Tode von Friedrich Kuschel am 10. August 1921
wurde nach dem Abschluss eines
Gesellschaftsvertrages die Offene
Handelsgesellschaft „Dampfziegelei Baitzen,
Friedrich Kuschel’sche Erben, Bartsch und
Beher“ eingetragen.Aus dem
guten Lehm konnte eines ausgezeichnete Qualität
hergestellt werden. Bald waren die Baitzner
Ziegel sehr gefragt. Die
Ziegel-Verkaufs-Vereinigung Glatz übernahm
jährlich 300.000 Stück.
Der Neubau des Noviziats der Breslauer Marienschwestern in Wartha im Jahre 1934 sollte mit Baitzner Ziegeln gebaut werden. Das wäre fast die ganze Jahreslieferung gewesen. Man einigte sich auf die Lieferung von 1 Million Ziegeln für den Neubau. Damit konnte auch die alte Kundschaft der Ziegelei weiter beliefert werden.
In der zweiten Hälfte der 1930er Jahre beschäftigte die Ziegelei etwa 25 Mitarbeiter. Der Stundenlohn betrug entsprechend der Tätigkeit zwischen 42 und 50 Reichspfennig.
Der Neubau des Noviziats der Breslauer Marienschwestern in Wartha im Jahre 1934 sollte mit Baitzner Ziegeln gebaut werden. Das wäre fast die ganze Jahreslieferung gewesen. Man einigte sich auf die Lieferung von 1 Million Ziegeln für den Neubau. Damit konnte auch die alte Kundschaft der Ziegelei weiter beliefert werden.
In der zweiten Hälfte der 1930er Jahre beschäftigte die Ziegelei etwa 25 Mitarbeiter. Der Stundenlohn betrug entsprechend der Tätigkeit zwischen 42 und 50 Reichspfennig.
Foto: Wohnhaus
Für den Betrieb eines Ringofens wurden in der Woche ca. 15 Tonnen Staubkohle gebraucht. Der große Ringofen hatte 14 Kammern. Wöchentlich konnten in 12 Kammern insgesamt 72.000 Stück gebrannt werden. Unter Berücksichtigung des Stillstandes durch Frost und Reparaturen betrug die Jahresfertigung 3 Millionen Stück. Der Anteil der Ziegel und Klinker war 2/3, der Rest waren Dränagerohre mit Decksteinen und Dachsteinen.Die damaligen Preise für tausend Stück:
Ziegelsteine RM 35.- Klinker RM 39.- Dränagerohre RM 45.- Dachsteine RM 60.- Nach dem Kriegsende wurde in der Ziegelei unter polnischer Leitung weitergearbeitet. Aus einer polnischen Ortsbeschreibung über Baitzen im Jahre 1985 erfuhr man, dass die Ziegelei außerhalb der gewöhnlichen Produktion, auf besondere Bestellung, ebenfalls so genannte gotische Ziegel herstellt.
Für den Betrieb eines Ringofens wurden in der Woche ca. 15 Tonnen Staubkohle gebraucht. Der große Ringofen hatte 14 Kammern. Wöchentlich konnten in 12 Kammern insgesamt 72.000 Stück gebrannt werden. Unter Berücksichtigung des Stillstandes durch Frost und Reparaturen betrug die Jahresfertigung 3 Millionen Stück. Der Anteil der Ziegel und Klinker war 2/3, der Rest waren Dränagerohre mit Decksteinen und Dachsteinen.Die damaligen Preise für tausend Stück:
Ziegelsteine RM 35.- Klinker RM 39.- Dränagerohre RM 45.- Dachsteine RM 60.- Nach dem Kriegsende wurde in der Ziegelei unter polnischer Leitung weitergearbeitet. Aus einer polnischen Ortsbeschreibung über Baitzen im Jahre 1985 erfuhr man, dass die Ziegelei außerhalb der gewöhnlichen Produktion, auf besondere Bestellung, ebenfalls so genannte gotische Ziegel herstellt.
Die Ziegelei im Jahre 2005