Herzoglicher Besitz
Im Archiv für schlesische Kirchengeschichte, Band 1, finden wir eine Arbeit von Karl Eistert: Eine verschwundene Kirche im Kreise Ohlau.
Dort steht über die Herkunft der Familie Danielwicz geschrieben:
Im Archiv für schlesische Kirchengeschichte, Band 1, finden wir eine Arbeit von Karl Eistert: Eine verschwundene Kirche im Kreise Ohlau.
Dort steht über die Herkunft der Familie Danielwicz geschrieben:
Die Versorgung der Geistlichkeit von Baitzen um 1360, wie sie von Kopietz beschrieben, erscheint ebenfalls in den ältesten Lagerbüchern von Neiße.
Die im Zusammenhang mit der Vermählung des Dirislaus von Baitzen erwähnten Orte Bautzen und (Bernhard von) Kamenz genannten Orte liegen in Sachsen.
Karl Rother lokalisiert in Band 45 der Zeitschrift des Vereins für die Geschichte Schlesiens den Ort Taschenberg „bald hinter der Neiße auf dem Weg, der von der Kamenz-Reichensteiner Kunststraße nach Schrom abzweigt.“ Diese Gemarkung hieß noch in unserer Zeit „Taschenberg“.
Die im Zusammenhang mit der Vermählung des Dirislaus von Baitzen erwähnten Orte Bautzen und (Bernhard von) Kamenz genannten Orte liegen in Sachsen.
Karl Rother lokalisiert in Band 45 der Zeitschrift des Vereins für die Geschichte Schlesiens den Ort Taschenberg „bald hinter der Neiße auf dem Weg, der von der Kamenz-Reichensteiner Kunststraße nach Schrom abzweigt.“ Diese Gemarkung hieß noch in unserer Zeit „Taschenberg“.
Auszug aus dem Heinrichauer Gründungsbuch
Aus dem Gründungsbuch des Klosters Heinrichau, zweites Buch, zweites Hauptstück, in der deutschen Übersetzung von Paul Bretschneider, Pfarrer in Neu-Altmannsdorf, entnehmen wir aus dem Jahre 1288:
1288
Die 6½ Hufen der Söhne des Dirislaw.
An zweiter Stelle ist in dieser Abhandlung zu reden von den 6½ Hufen des Jesko und Moyko, der Söhne des Dirislaw von Baitzen. Von diesem Dirislaw muss kurz bemerkt werden, dass er ein Böhme war und ein Weib aus der Gegend von Bautzen nahm, die Schwester des hochberühmten Bernhard von Kamenz, nachmaligen Bischofs von Meißen (1). Dirislaw zeugte mit seinem Weibe drei Söhne, Dirsko, Jesko und Moyko (2). Als Dirislaw sein Dorf Schirnitz, gewöhnlich Frömsdorf genannt, nach deutschem Recht aussetzte, behielt er für sich außerhalb des ausgemessenen Anteils dieses Dorfes an einer abgelegenen Stelle 6½ große Hufen in Feldern und Wäldern und setzte im Dorfe auf jeder Hufe einen Vierdung, alljährlich am Fest des heiligen Martin zu zahlen, für seinen Pfarrer in Krelkau als Zehnten durch den Herrn Bischof fest.
Als aber Dirislaus erschlagen war (3) und seine Söhne Jesko und Moyko die Besitzungen unter sich teilten, wurden die 6½ Hufen den Anteilen des Jesko und Moyko zugewiesen, die beide mit der Zeit den Wald, der noch auf einem Teil dieser Hufen stand, gänzlich einschlugen und nur die Wurzelstöcke stehen ließen. Darauf verkauften sie die Hufen in gegenseitigem Einverständnis und auch mit Einwilligung ihres Bruders Dirsko dem Herrn Abte und dem Konvent dieses Klosters, und zwar Jesko seinen Anteil, der größer war, für 100 Mark, und Moyko den seinen für 50 Mark laufenden Geldes und Gewichts mit dem Beifügen, daß von jeder schon damals entwaldeten Hufe der Herr Abt die Zehntvierdunge jährlich dem Herrn Pfarrer zahlen müsse, wie sie die Bauern von Frömsdorf zu zahlen pflegen. Nachdem dies alles vor dem biderben Herzog Heinrich IV. öffentlich verhandelt war, vollzog der Herzog selbst alles und jenes, ließ die Hufen dem Herrn Abt und dem Konvent zu freiem Besitz auf und bestätigte zudem Verkauf und Kauf mit allen seinen Umständen durch offene Briefe.
1228
Im Schlesischen Urkundenbuch erscheint unter der Nr. 290 am 6. Juni 1228 in einer Urkunde, das Kloster Heinrichau betreffend, Moyko als Zeuge. Das dort erwähnte Richenow (Reichenau) gehörte ja zur Baitzner Herrschaft. Baitzen selbst wird zwar nicht genannt, doch ist anzunehmen, dass es auch damals schon bestand. Der verhältnismäßig große Besitz erlaubte es den Herren von Baitzen, auf dem sogenannten Burgberg eine kleine Burg zu errichten.
Die Stadt Reichenstein gehörte vorübergehend ebenfalls den Herren von Baitzen:
1293
Die Stadt Reichenstein war keine klösterliche. 1293 verlieh Moycho filius Dirslay de Bucen dem Hermanno de Luterbach advocato nostro ein Landstück in villa nostra in Durhenrisdorf penes Richinstein (KU54). Das ist Dörndorf nördlich von Reichenstein. Wo Hermann Vogt war, sagt die Urkunde nicht, aber der Lage nach kommt nur Reichenstein in Frage. Damit ist dessen städtischer Charakter bestätigt. Die Wendung advocatus noster erweist Reichenstein als Adelsstadt derer von Baitzen. Das Land in dem benachbarten, zum gleichen Besitzkomplex gehörenden Dörndorf, war sicher ein Ausstattungsstück der Reichensteiner Vögte. Es muss also in der Zwischenzeit ein Besitzwechseln eingetreten sein, indem die Herren von Baitzen das plötzlich wertvoll gewordene Gebirgsland, für das das Kloster keinen sicheren Rechtstitel hatte, ihm entzogen und dort die Bergstadtgründung zu Ende führten.
1295
Aber lange währte dieser Erfolg nicht. 1295 bekundete eine Reihe von Adeligen einen Landtausch zwischen Herzog Bolko und dem Dominus Moyko (von Baitzen) (KU61).
1291
Bolko war ein energischer Herrscher, der auch sonst adlige Güter an sich zog, z. B. 1291 die großen Besitzungen der Grafen von Strehlen mit dieser Stadt. Der Gegenstadt des Tausches mit dem Grafen von Baitzen wird nicht näher bezeichnet. Da aber in der gleichen Urkunde Bolko die 1293 vorgenommene Kirchengründung des Moyko bestätigte, war dieses Dorf in herzogliche Hand übergegangen. Aus späteren Urkunden wird klar, dass Moyko seinen gesamten Besitz südlich der Neiße hatte abtreten müssen. Ganz sicher waren die heißbegehrten Goldfundstätten die Ursache dieses erzwungenen Tausches.
1283 - 1288 - 1349
Die Herren von Baitzen waren nicht in der Lage, ihren umfangreichen Besitz zusammenzuhalten. Bereits 1283 wurde ja das Gut Taschenberg an das Kloster Kamenz verkauft, 1288 Frömsdorf an das Kloster Heinrichau, um 1293 Schrom und schließlich 1349 Baitzen an das Kloster Kamenz.
Aus dem Gründungsbuch des Klosters Heinrichau, zweites Buch, zweites Hauptstück, in der deutschen Übersetzung von Paul Bretschneider, Pfarrer in Neu-Altmannsdorf, entnehmen wir aus dem Jahre 1288:
1288
Die 6½ Hufen der Söhne des Dirislaw.
An zweiter Stelle ist in dieser Abhandlung zu reden von den 6½ Hufen des Jesko und Moyko, der Söhne des Dirislaw von Baitzen. Von diesem Dirislaw muss kurz bemerkt werden, dass er ein Böhme war und ein Weib aus der Gegend von Bautzen nahm, die Schwester des hochberühmten Bernhard von Kamenz, nachmaligen Bischofs von Meißen (1). Dirislaw zeugte mit seinem Weibe drei Söhne, Dirsko, Jesko und Moyko (2). Als Dirislaw sein Dorf Schirnitz, gewöhnlich Frömsdorf genannt, nach deutschem Recht aussetzte, behielt er für sich außerhalb des ausgemessenen Anteils dieses Dorfes an einer abgelegenen Stelle 6½ große Hufen in Feldern und Wäldern und setzte im Dorfe auf jeder Hufe einen Vierdung, alljährlich am Fest des heiligen Martin zu zahlen, für seinen Pfarrer in Krelkau als Zehnten durch den Herrn Bischof fest.
Als aber Dirislaus erschlagen war (3) und seine Söhne Jesko und Moyko die Besitzungen unter sich teilten, wurden die 6½ Hufen den Anteilen des Jesko und Moyko zugewiesen, die beide mit der Zeit den Wald, der noch auf einem Teil dieser Hufen stand, gänzlich einschlugen und nur die Wurzelstöcke stehen ließen. Darauf verkauften sie die Hufen in gegenseitigem Einverständnis und auch mit Einwilligung ihres Bruders Dirsko dem Herrn Abte und dem Konvent dieses Klosters, und zwar Jesko seinen Anteil, der größer war, für 100 Mark, und Moyko den seinen für 50 Mark laufenden Geldes und Gewichts mit dem Beifügen, daß von jeder schon damals entwaldeten Hufe der Herr Abt die Zehntvierdunge jährlich dem Herrn Pfarrer zahlen müsse, wie sie die Bauern von Frömsdorf zu zahlen pflegen. Nachdem dies alles vor dem biderben Herzog Heinrich IV. öffentlich verhandelt war, vollzog der Herzog selbst alles und jenes, ließ die Hufen dem Herrn Abt und dem Konvent zu freiem Besitz auf und bestätigte zudem Verkauf und Kauf mit allen seinen Umständen durch offene Briefe.
1228
Im Schlesischen Urkundenbuch erscheint unter der Nr. 290 am 6. Juni 1228 in einer Urkunde, das Kloster Heinrichau betreffend, Moyko als Zeuge. Das dort erwähnte Richenow (Reichenau) gehörte ja zur Baitzner Herrschaft. Baitzen selbst wird zwar nicht genannt, doch ist anzunehmen, dass es auch damals schon bestand. Der verhältnismäßig große Besitz erlaubte es den Herren von Baitzen, auf dem sogenannten Burgberg eine kleine Burg zu errichten.
Die Stadt Reichenstein gehörte vorübergehend ebenfalls den Herren von Baitzen:
1293
Die Stadt Reichenstein war keine klösterliche. 1293 verlieh Moycho filius Dirslay de Bucen dem Hermanno de Luterbach advocato nostro ein Landstück in villa nostra in Durhenrisdorf penes Richinstein (KU54). Das ist Dörndorf nördlich von Reichenstein. Wo Hermann Vogt war, sagt die Urkunde nicht, aber der Lage nach kommt nur Reichenstein in Frage. Damit ist dessen städtischer Charakter bestätigt. Die Wendung advocatus noster erweist Reichenstein als Adelsstadt derer von Baitzen. Das Land in dem benachbarten, zum gleichen Besitzkomplex gehörenden Dörndorf, war sicher ein Ausstattungsstück der Reichensteiner Vögte. Es muss also in der Zwischenzeit ein Besitzwechseln eingetreten sein, indem die Herren von Baitzen das plötzlich wertvoll gewordene Gebirgsland, für das das Kloster keinen sicheren Rechtstitel hatte, ihm entzogen und dort die Bergstadtgründung zu Ende führten.
1295
Aber lange währte dieser Erfolg nicht. 1295 bekundete eine Reihe von Adeligen einen Landtausch zwischen Herzog Bolko und dem Dominus Moyko (von Baitzen) (KU61).
1291
Bolko war ein energischer Herrscher, der auch sonst adlige Güter an sich zog, z. B. 1291 die großen Besitzungen der Grafen von Strehlen mit dieser Stadt. Der Gegenstadt des Tausches mit dem Grafen von Baitzen wird nicht näher bezeichnet. Da aber in der gleichen Urkunde Bolko die 1293 vorgenommene Kirchengründung des Moyko bestätigte, war dieses Dorf in herzogliche Hand übergegangen. Aus späteren Urkunden wird klar, dass Moyko seinen gesamten Besitz südlich der Neiße hatte abtreten müssen. Ganz sicher waren die heißbegehrten Goldfundstätten die Ursache dieses erzwungenen Tausches.
1283 - 1288 - 1349
Die Herren von Baitzen waren nicht in der Lage, ihren umfangreichen Besitz zusammenzuhalten. Bereits 1283 wurde ja das Gut Taschenberg an das Kloster Kamenz verkauft, 1288 Frömsdorf an das Kloster Heinrichau, um 1293 Schrom und schließlich 1349 Baitzen an das Kloster Kamenz.
Anmerkungen
(1) Bernhard von Kamenz (in Sachsen), Probst von Meißen, Pfarrer in Brieg, seit 1281 bis zu Heinrich IV. Tode (1290) dessen Kanzler, seit 1293 Bischof von Meißen, + 1296.
(2) Graf Dirislaus v. Baitzen starb zwischen dem 31.5.1272 u. 25.7.1283. Dirsko am 3.2.1306, Jesko wird bis zum 15.12.1298 erwähnt. Moyko starb zwischen 1302 u. 1313. Von Dirsko u. Moyko sind Wappensiegel bekannt, die einen achtstrahligen Stern zeigen, dessen Spitzen mit Federn (?) besteckt sind. Das Siegel v. Dirsko hat einen Adlerflug als Helmzier.
(3) occisus. Vielleicht am 24.4.1277 im Kampfe von Protzan – Stolz ums Leben gekommen.
(1) Bernhard von Kamenz (in Sachsen), Probst von Meißen, Pfarrer in Brieg, seit 1281 bis zu Heinrich IV. Tode (1290) dessen Kanzler, seit 1293 Bischof von Meißen, + 1296.
(2) Graf Dirislaus v. Baitzen starb zwischen dem 31.5.1272 u. 25.7.1283. Dirsko am 3.2.1306, Jesko wird bis zum 15.12.1298 erwähnt. Moyko starb zwischen 1302 u. 1313. Von Dirsko u. Moyko sind Wappensiegel bekannt, die einen achtstrahligen Stern zeigen, dessen Spitzen mit Federn (?) besteckt sind. Das Siegel v. Dirsko hat einen Adlerflug als Helmzier.
(3) occisus. Vielleicht am 24.4.1277 im Kampfe von Protzan – Stolz ums Leben gekommen.