Zur
Geschichte der Baitzner Mühle
Klein-Baitzen bestand um 1530 nur aus der Mühle, einem Gerbhaus und einer Gartenstelle. Im Frankenstein-Münsterberger Heimatblatt veröffentlichte Erhard Welzel den folgenden Bericht über die Baitzner Mühle:
Klein-Baitzen bestand um 1530 nur aus der Mühle, einem Gerbhaus und einer Gartenstelle. Im Frankenstein-Münsterberger Heimatblatt veröffentlichte Erhard Welzel den folgenden Bericht über die Baitzner Mühle:
Wie Abt Peter von Heinrichau kurz nach
1260 im Heinrichauer Gründungsbuch berichtet, zählte
zur Regierungszeit des Herzogs Boleslaus (1163-1201) in
unserer Heimat eine Wassermühle zur den größten
Seltenheiten. Das Getreide wurde damals noch wie zu
Urzeiten zwischen zwei Mahlsteinen zerrieben.
Die Baitzner Mühle wird zu jener Zeit sicherlich noch nicht bestanden haben. Ihre erste sichere Erwähung fällt in das Jahr 1344. Am 13. September dieses Jahres schließt der Baitzner Grundherr, Ritter Nikolaus von Danielwitz, einen Vergleich mit dem Kloster Kamenz, nachdem es zuvor Unstimmigkeiten um die beiderseitige Grenze gegeben hatte. Die beiden Parteien einigen sich nun folgendermaßen: Die Grenze zwischen den Besitzungen des Klosters und der Herrschaft Baitzen verläuft längs der Neiße, die damals noch zwischen dem Kloster und dem späteren Schlossberg entlangfließt und häufige Überschwemmungen im Klosterbereich hervorruft. Einen Überrest dieses alten Flussbettes haben wir vermutlich im Maschinenteich vor uns (vgl. Studienrat Heinrich Grüger, Der frühmittelalterliche Neißelauf zwischen Wartha und Kamenz, in FMH 9-11/64). Dann folgte der Neißelauf ungefähr dem Flussbett des Pausebachs.
Die Baitzner Mühle wird zu jener Zeit sicherlich noch nicht bestanden haben. Ihre erste sichere Erwähung fällt in das Jahr 1344. Am 13. September dieses Jahres schließt der Baitzner Grundherr, Ritter Nikolaus von Danielwitz, einen Vergleich mit dem Kloster Kamenz, nachdem es zuvor Unstimmigkeiten um die beiderseitige Grenze gegeben hatte. Die beiden Parteien einigen sich nun folgendermaßen: Die Grenze zwischen den Besitzungen des Klosters und der Herrschaft Baitzen verläuft längs der Neiße, die damals noch zwischen dem Kloster und dem späteren Schlossberg entlangfließt und häufige Überschwemmungen im Klosterbereich hervorruft. Einen Überrest dieses alten Flussbettes haben wir vermutlich im Maschinenteich vor uns (vgl. Studienrat Heinrich Grüger, Der frühmittelalterliche Neißelauf zwischen Wartha und Kamenz, in FMH 9-11/64). Dann folgte der Neißelauf ungefähr dem Flussbett des Pausebachs.
Dass die
Neiße damals etwa an der Stelle des heutigen
Baitzner Mühlgrabens geflossen sein soll, wie
gelegentlich vermutet worden ist, halte ich aus
mehreren Gründen für unwahrscheinlich. Einmal
ist das heutige Bett des Mühlgrabens so schmal,
dass es unmöglich die Wassermassen der Neiße
aufnehmen könnte, und ein breiteres altes
Flussbett ist im unmittelbaren Bereich des
Mühlgrabens nirgendwo erkennbar. Dagegen könnte
das Bett des Pausebaches recht gut größere
Wassermengen aufgenommen haben. Zum andern liegt
der Spiegel der Neiße mehrere Meter unterhalb
des Pegels des Mühlgrabens.
Schließlich heißt es in der Urkunde
über den Vergleich vom 13.9.1344, dass Danielwitz an das
Kloster Ackerparzellen „vom Wehr seiner Mühle in
Baitzen an“ abtritt, weiter tritt er von dieser
Stelle an Ackerparzellen „zu beiden Seiten der
Neisse bis Reichenau hin“ an das Stift ab. Aus
dieser Stelle der Urkunde geht einmal eindeutig hervor,
dass in Baitzen bereits eine Mühle bestand. Weiter
besagt sie in unzweideutiger Weise, dass von einem
Mühlenwehr an der Neiße ein Mühlgraben zur Baitzner
Mühle führte. Die Neiße muss demnach damals bereits
südlich vom Mühlgraben geflossen sein, und das
Mühlwehr dürfte etwa an der gleichen Stelle wie heute
gelegen haben.
Als
Nikolaus von Danielwitz zusammen mit seiner
Ehefrau Elisabeth, der Erbtochter des letzten
Herren von Baitzen, im Jahre 1349 den Rest der
einstmals umfangreichen Baitzner Herrschaft an
das Kloster verkauft, geht auch die Mühle in den
Besitz des Klosters über. Obwohl wir in den
folgenden Jahrhunderten nichts von unserer Mühle
hören, steht doch außer Zweifel, dass sie der
fortschreitenden Technik entsprechend verbessert
worden ist. Spätestens im 18. Jahrhundert wurde
sie um ein Sägewerk erweitert. Als im Jahre 1754
die Stiftsdörfer Hand- und Spanndienste für den
Neubau der Reichenauer Kirche leisteten, wird von
Dörndorf berichtet: „Hat die bis dahin
gebrachten Klötze geführt in die Brettmühle zu
Baitzen“.
Dass die Baitzner Mühle damals recht
bedeutend war, erfahren wir aus Leonhardis
Erdbeschreibung des Jahres 1792. Darin heißt es: „Beizen...
hat eine sehr schöne Mühle.“ Gegenüber den
Wassermühlen an den kleineren Flüssen hatte die
Baitzner Mühle ebenso wie drei anderen im alten
Klosterbereich den Vorteil, dass sie von der Neiße das
ganze Jahr hindurch genügend Wasser zugeführt bekam.
Die Mühlen Reindörfel und Viehhöfe zum Beispiel, die
an der dort recht unbedeutenden Ohle lagen, konnten
öfter nur fünf bis sechs Monate im Jahr mahlen. Wie der
Münsterberger Magistrat am 31. August 1815 an die
Regierung in Breslau schreibt, musste das Getreide aus
der Münsterberger Gegend deshalb häufig zu den rund 20
Kilometern entfernten Mühlen an der Neiße gefahren
werden, darunter auch zur Baitzner Mühle. (Hartmann,
Münsterberg)
Unter den Müllermeistern aus der Zeit der Klosterherrschaft verdienen zwei besondere Erwähnung: Franz Winter, der vor 1770 Pächter der Mühle ist, trägt erheblich zum Bau der Baitzner Kirche bei. Noch übertroffen wird er von seinem Nachfolger, dem Erbmüller Friedrich Nitschke, dessen Anteil am Kirchenbau überragend ist, sodass er nach seinem Tode als einziger in der Gruft der Baitzner Kirche beigesetzt wird. Als das Stift Kamenz im Jahre 1810 von der preußischen Regierung aufgehoben wird, geht unsere Mühle mit den meisten übrigen Besitzungen des Klosters in das private Eigentum der Hohenzollern über. Die Mühle bleibt weiter verpachtet.
Im Jahre 1855 ist Carl Schmidt Pächter der Baitzner Mühle. Von ihm übernimmt sie sein gleichnamiger Sohn, dem sein Schwiegersohn Gerhard Mühl als letzter deutscher Pächter folgt.
1945 gelangte die Mühle mit dem Namen „Mlyn nr 1“ (Mühle Nr. 1) in den Besitz des polnischen Staates.
Anmerkung: In der Hofgeschichte der Besitzung Nr. 50 (Gottschalk-Hof) wird diese als „vor der Weinmühle“ gelegen bezeichnet.Aus der Aufstellung, was die einzelnen Klostermühlen 1629-1631 eingebracht haben, wird das Vorhandensein unserer Mühle bestätigt. 1651-1652 ist der „Klostermüller Christoph Scholze“ vorübergehend Besitzer der Nr. 50. Drei Hinweise also darauf, dass die Baitzner Mühle auch im 16. und 17. Jahrhundert bestanden hat. Weiter in der Hofgeschichte: „1735 tritt Melchior Tschiersch dem Kloster für die Brettmühle in Baitzen ein Stück Land als Abladeplatz ab.“ Das Sägewerk scheint also um 1735 errichtet worden zu sein.
Unter den Müllermeistern aus der Zeit der Klosterherrschaft verdienen zwei besondere Erwähnung: Franz Winter, der vor 1770 Pächter der Mühle ist, trägt erheblich zum Bau der Baitzner Kirche bei. Noch übertroffen wird er von seinem Nachfolger, dem Erbmüller Friedrich Nitschke, dessen Anteil am Kirchenbau überragend ist, sodass er nach seinem Tode als einziger in der Gruft der Baitzner Kirche beigesetzt wird. Als das Stift Kamenz im Jahre 1810 von der preußischen Regierung aufgehoben wird, geht unsere Mühle mit den meisten übrigen Besitzungen des Klosters in das private Eigentum der Hohenzollern über. Die Mühle bleibt weiter verpachtet.
Im Jahre 1855 ist Carl Schmidt Pächter der Baitzner Mühle. Von ihm übernimmt sie sein gleichnamiger Sohn, dem sein Schwiegersohn Gerhard Mühl als letzter deutscher Pächter folgt.
1945 gelangte die Mühle mit dem Namen „Mlyn nr 1“ (Mühle Nr. 1) in den Besitz des polnischen Staates.
Anmerkung: In der Hofgeschichte der Besitzung Nr. 50 (Gottschalk-Hof) wird diese als „vor der Weinmühle“ gelegen bezeichnet.Aus der Aufstellung, was die einzelnen Klostermühlen 1629-1631 eingebracht haben, wird das Vorhandensein unserer Mühle bestätigt. 1651-1652 ist der „Klostermüller Christoph Scholze“ vorübergehend Besitzer der Nr. 50. Drei Hinweise also darauf, dass die Baitzner Mühle auch im 16. und 17. Jahrhundert bestanden hat. Weiter in der Hofgeschichte: „1735 tritt Melchior Tschiersch dem Kloster für die Brettmühle in Baitzen ein Stück Land als Abladeplatz ab.“ Das Sägewerk scheint also um 1735 errichtet worden zu sein.
Aus den Urkunden und Akten des
Klosters Kamenz im erzbischöflichen Archiv in Breslau
1626
und mit aufgangen was in den Mühlen einkommen
In der Frankenberger Mühle 7 Malter 8 Scheffel
In der neuen Mühl 10 Malter 6 Scheffel
In der Kloster Mühl 7 Malter 5 Scheffel
In der Baitzner Mühle 16 Malter, 1 Scheffel
In der Rogauer Mühle 2 Malter 11 Scheffel
Vom 25. Augusti des 1629 Jahres biß auf des 10. Tag Juli Anni 1630 haben die Mühlen des Klosters eingebracht.
Frankenberger in allem so 10 Malter 5 Scheffel
Neue Mühle 11 Malter 2 Viertel
Baitzner 11 Malter 20 Scheffel
Rogauer 3 Malter 2 Schf. 2 Viertel
Klostermühle 11 Malter 3 Scheffel
Niedermühle zu Hemmersdorf 2 Malter 4 Scheffel
Einkommen der Mühlen vom 14. Juli des 1630 Jahres bis auf diese Zeit Anni 1631
Frankenberger Mühle hat gegeben 17 Malter 5 Scheffel
Neue Mühle hat geben 30 Malter 5 Scheffel
Klostermühle hat geben 19 Malter 1 Schf. 1 Viertel
Baitznermühle hat geben 22 Malter
Georgius (Letzte Eintragung von gleicher Hand rechnet am 11. Oktober 1631 ab, im Text dann neue Handschrift: Bartholomeus)
1626
und mit aufgangen was in den Mühlen einkommen
In der Frankenberger Mühle 7 Malter 8 Scheffel
In der neuen Mühl 10 Malter 6 Scheffel
In der Kloster Mühl 7 Malter 5 Scheffel
In der Baitzner Mühle 16 Malter, 1 Scheffel
In der Rogauer Mühle 2 Malter 11 Scheffel
Vom 25. Augusti des 1629 Jahres biß auf des 10. Tag Juli Anni 1630 haben die Mühlen des Klosters eingebracht.
Frankenberger in allem so 10 Malter 5 Scheffel
Neue Mühle 11 Malter 2 Viertel
Baitzner 11 Malter 20 Scheffel
Rogauer 3 Malter 2 Schf. 2 Viertel
Klostermühle 11 Malter 3 Scheffel
Niedermühle zu Hemmersdorf 2 Malter 4 Scheffel
Einkommen der Mühlen vom 14. Juli des 1630 Jahres bis auf diese Zeit Anni 1631
Frankenberger Mühle hat gegeben 17 Malter 5 Scheffel
Neue Mühle hat geben 30 Malter 5 Scheffel
Klostermühle hat geben 19 Malter 1 Schf. 1 Viertel
Baitznermühle hat geben 22 Malter
Georgius (Letzte Eintragung von gleicher Hand rechnet am 11. Oktober 1631 ab, im Text dann neue Handschrift: Bartholomeus)
Das Pfarrhaus von Baitzen
Der Pfarrer
wohnte damals nicht in Baitzen, sondern kam an
Sonn- und Feiertagen aus Kamenz heraus, und zwar
umschichtig nach Baitzen und Alt-Altmannsdorf.
Das Pfarrhaus war nämlich baufällig, und es
konnte nicht instand gesetzt werden, da die
Filialen beharrlich sich weigerten, zu den Kosten
beizutragen. Erst 1728 gelang es dem streitbaren
Pfarrer P. Fulgentius Meltzer, allen
Widerständen zum Trotz einen Neubau
durchzusetzen. Mit Hilfe des großen Abtes
Gerhard Woywode errichtete er das schöne
Pfarrhaus, das mit einem stattlichen Ziergiebel
und der schmucken Toreinfahrt noch heue eine
Auszeichnung des Dorfes bildet. „Eben in den Jahren“, so erzählt er selbst in einer
reizenden Mischung von Ingrimm und Genugtuung, „ist der Anfang geschehen
mit dem Bau deß würcklich übern Hauffen
gefallenen Pfarrhauses, nicht ohne großen
Widerstand aller Vieren Filial-Dörffer
Altmannsdorf, Gallenau, Brucksteine und
Pomsdorff, welche weder fuhren,noch einige
Handarbeit dazu leisten wollten alß nur
gezwungener und mit widerstand, also daß ich
genötiged Bin worden durch das gantze
Camencische gestifft an die Paur zu suppliciren,
undt umb die Fuhren zu birtten so daß sie auch
alle willig geleistet, dan eß hat sich dieses
Baus niemand angenommen, sondern mir alles auf
den Halß gelassen, dieses alles ungeachtet, so
ist doch gottlob solcher Bau Ao 1730 den 10.
9bris glücklich vollendet, nachdehme ich 1127
Thlr auß meinem Beittel darauf gewendet, daß
übrige wie auch die Materialia haben Ihro
Hochwürden der Hr. Prelat Gerhard darzu gegeben,
also daß wegen seiner Güte, Von denen
Parochianen Kein mensch einigen Kreutzer hat
geben dörffen.“ Unter dem Krummstab war eben gut
wohnen.
Der Grund, warum die Filialdörfer solche
Schwierigkeiten machten, war aber der, dass sie sich
offenbar seelsorgerisch ungenügend versorgt fühlten.
Man kann das unschwer aus einer weiteren Aufzeichnung des
P. Fulgentius herauslesen: „So
ist des Ao. 1732 an den Tag kommen, Warumb die
Altmannsdorffer und Gallenauer Gemeinden sich wider den
Bau des Baitzener Pfarrhauses sich also hartnäckig
widersetzet, ...indehme sie in obgemedtem Jahr bey dem
Hochwürdigen Officio zu Breslau mit 3 Memoralien
eingekommen, und dadurch gesuchet Einen eigenen Pfarrer
auff Altmannsdorf zu bekommen, ...mit Vorgeben daß auch
Vor alters Ein absonderlicher eigener Pfarrer bey ihnen
gewohnet haben solte... und in ihren Memorabilien Viel
lugen angeführet, auch den Pfahrer zu Beiten
Schimpfflich angegriffen.“
Sie wurden vom geistlichen Amt abgewiesen, wegen ihres unziemlichen Vorgehens gegen den Pfarrer war ihnen sogar eine Geldbuße auferlegt. Abt Gerhard, in seiner großzügigen, humorvollen Art, verwandte die Strafsumme zur Anschaffung eines neuen Altarbildes für die Kirche in Alt-Altmannsdorf. Pfarrer Meltzer aber konnte es sicht nicht versagen, in einer lateinischen Inschrift am Fuße des Bildes den Sachverhalt festzunageln „in monumentum et in cautelam posteris in perpetuum, ne similia attentare amplius presumant (den Nachkommen als Denkmal und Warnung für ewige Zeiten, auf dass sie nie mehr Ähnliches sich herausnehmen)!“ Nun, sie haben es trotzdem immer wieder von neuem versucht, weil eben schließlich doch der Wunsch nach einem eigenen Seelsorger nur zu begreiflich war. Sie erreichten zunächst die Anstellung eines Lokalkaplans, der in Alt-Altmannsdorf selbst wohnte, aber bis ins 19. Jahrhundert hinein noch zu regelmäßigen Hilfeleistungen in Baitzen und Pomsdorf verpflichtet war. Nach der Säkularisation (1810) hörte diese Verpflichtung auf, aber erst 1890 wird die selbstständige Pfarrei errichtet.
Dieser Beitrag wurde entnommen dem Büchlein „Die Pfarrkirche in Baitzen“ von P. Dr. Jos. Hettwer S. V. D. Frankes Verlag und Druckerei, Breslau 1938.
Sie wurden vom geistlichen Amt abgewiesen, wegen ihres unziemlichen Vorgehens gegen den Pfarrer war ihnen sogar eine Geldbuße auferlegt. Abt Gerhard, in seiner großzügigen, humorvollen Art, verwandte die Strafsumme zur Anschaffung eines neuen Altarbildes für die Kirche in Alt-Altmannsdorf. Pfarrer Meltzer aber konnte es sicht nicht versagen, in einer lateinischen Inschrift am Fuße des Bildes den Sachverhalt festzunageln „in monumentum et in cautelam posteris in perpetuum, ne similia attentare amplius presumant (den Nachkommen als Denkmal und Warnung für ewige Zeiten, auf dass sie nie mehr Ähnliches sich herausnehmen)!“ Nun, sie haben es trotzdem immer wieder von neuem versucht, weil eben schließlich doch der Wunsch nach einem eigenen Seelsorger nur zu begreiflich war. Sie erreichten zunächst die Anstellung eines Lokalkaplans, der in Alt-Altmannsdorf selbst wohnte, aber bis ins 19. Jahrhundert hinein noch zu regelmäßigen Hilfeleistungen in Baitzen und Pomsdorf verpflichtet war. Nach der Säkularisation (1810) hörte diese Verpflichtung auf, aber erst 1890 wird die selbstständige Pfarrei errichtet.
Dieser Beitrag wurde entnommen dem Büchlein „Die Pfarrkirche in Baitzen“ von P. Dr. Jos. Hettwer S. V. D. Frankes Verlag und Druckerei, Breslau 1938.
Das Pfarrhaus um 1924
Aus einer Steuereinschätzung in Schlesien
um 1742 lesen wir am Beispiel der Gemeinde
Alt-Altmannsdorf:
Der Pfarrer wird von Baitzen curiret und bekommt der Pfarrer so eine Hufe Landes von 5 Schf. Weizen-, 15 Schf. Roggen-, 10 Schf. Gerste- und 10 Schf. Hafer-Aussaat, hat von jeder Hufe 1½ Schf. Roggen und also 60 Schf., das Ackergeld alle Quarteln, wie auch das Neujahrsgeld nach Belieben und 14 Stück Hühner. (Quelle: „Unsere Heimat“, Beilage zur Frankenstein-Münsterberger Zeitung, Band 2, 3. Jahrgang)
Der Pfarrer wird von Baitzen curiret und bekommt der Pfarrer so eine Hufe Landes von 5 Schf. Weizen-, 15 Schf. Roggen-, 10 Schf. Gerste- und 10 Schf. Hafer-Aussaat, hat von jeder Hufe 1½ Schf. Roggen und also 60 Schf., das Ackergeld alle Quarteln, wie auch das Neujahrsgeld nach Belieben und 14 Stück Hühner. (Quelle: „Unsere Heimat“, Beilage zur Frankenstein-Münsterberger Zeitung, Band 2, 3. Jahrgang)
Sicherlich werden die Alt-Altmannsdorfer
immer wieder Vergleiche zu anderen Dörfern angestellt
und dabei festgestellt haben, dass dort bereits für
geringere Unterhaltsleistungen ein eigener Pfarrer
eingesetzt war. Außerdem wurde das Dorf größer und
größer und besann sich immer mehr auf
Eigenständigkeit.
Beim Bau der Reichenauer Kirche 1754/1755 war die Hilfeleistung der Nachbargemeinden groß. Plonitz, Pomsdorf, Kosel, Hemmersdorf, Follmersdorf, Schlottendorf, Schrom, Wolmsdorf, Baitzen, Meifritzdorf, Heinrichswalde, Dörndorf und Gallenau waren daran beteiligt.
Zu Baitzen steht geschrieben:
Beitzen. Die kleinen Leuthe aus jedem Haus haben geholfen eine Person einen Tag. Die Bauern ein jeder 3 Fuhren Stine von Schrom, und zusammen ein ofel Kalk von Follmersdorf.Dörndorf. Hat die dahin gebrachten Klötzer (von Follmersdorf) geführet bis in die Brett-Mühle zu Beitzen, jeder eine Fuhre.
Die Reichenauer aber haben die mehrsten Brettklötzer, deren etliche 90 waren, theils von Follmersdorf und theils von Dörndorf bis nach Beitzen gefahren und am meisten geplagt.
Specification unterschiedl. Patronen in der Reichenauer Kirche:
... Hr. Joan Christoph Hanke, Erbscholz in Beitzen – 37 Rthl. ...
Dieses hat deren Nachkommen zu einer Gedächtnuß Aufgesetzt und hierher schreiben lassen: Fr. Stephan Solff, gebürtig aus Erfurt in Thüringen, zu Camenz Profess. zur Zeit in Reichenau Administrator und des gemeldten Baues Inspektor und Director.
Der Bericht wurde zur Verfügung gestellt von Pfarrer Skobel, Kamenz und veröffentlicht in „Unsere Heimat“ 3. Jg., Bd. 2
Beim Bau der Reichenauer Kirche 1754/1755 war die Hilfeleistung der Nachbargemeinden groß. Plonitz, Pomsdorf, Kosel, Hemmersdorf, Follmersdorf, Schlottendorf, Schrom, Wolmsdorf, Baitzen, Meifritzdorf, Heinrichswalde, Dörndorf und Gallenau waren daran beteiligt.
Zu Baitzen steht geschrieben:
Beitzen. Die kleinen Leuthe aus jedem Haus haben geholfen eine Person einen Tag. Die Bauern ein jeder 3 Fuhren Stine von Schrom, und zusammen ein ofel Kalk von Follmersdorf.Dörndorf. Hat die dahin gebrachten Klötzer (von Follmersdorf) geführet bis in die Brett-Mühle zu Beitzen, jeder eine Fuhre.
Die Reichenauer aber haben die mehrsten Brettklötzer, deren etliche 90 waren, theils von Follmersdorf und theils von Dörndorf bis nach Beitzen gefahren und am meisten geplagt.
Specification unterschiedl. Patronen in der Reichenauer Kirche:
... Hr. Joan Christoph Hanke, Erbscholz in Beitzen – 37 Rthl. ...
Dieses hat deren Nachkommen zu einer Gedächtnuß Aufgesetzt und hierher schreiben lassen: Fr. Stephan Solff, gebürtig aus Erfurt in Thüringen, zu Camenz Profess. zur Zeit in Reichenau Administrator und des gemeldten Baues Inspektor und Director.
Der Bericht wurde zur Verfügung gestellt von Pfarrer Skobel, Kamenz und veröffentlicht in „Unsere Heimat“ 3. Jg., Bd. 2