Die Geschichte eines kleinen Dorfes wird gemeinhin wenig Beachtung finden, noch dazu, wenn der Ort im fernen Schlesien liegt. Interessieren dürfte es lediglich jene Menschen, die aus dieser Gegend stammen oder deren Vorfahren einst dort gelebt haben. Geschrieben werden diese Zeilen nicht von Historikern, versierten Geschichtsforschern, sondern von Betroffenen, deren Urteil zwar mitunter subjektiv erscheinen mag, aber aus eigener Erfahrung und eigenem Erleben unmittelbarer und spontaner ist.
Die Geschichte einer großen Stadt zu schreiben mag weniger schwierig sein, seit Jahrhunderten wurde aufgezeichnet, was geschah, wie Handel und Wandel vonstatten gingen. Ganz anders hingegen bei so einem kleinen Dorf, wie Baitzen es war. Sind überhaupt Aufzeichnungen vorhanden und wenn ja, sind sie noch auffindbar? Bei unserer Vertreibung aus der Heimat hat ja kaum einer mehr als einen Rucksack voll seiner Habe mitnehmen dürfen, nachdem ein Jahr der Plünderungen hinter uns lag. Da bedarf es schon intensiven Suchens und ein wenig Glücks, um etwas zusammenzutragen. Dennoch glauben wir, Mosaiksteinchen zu Mosaiksteinchen, ein Bild unseres Dorfes zeichnen zu können.
Es ist nicht auszuschließen, dass gewisse Ereignisse in diesem Bericht wiederholt werden, gibt es doch unterschiedliche Quellen mit wechselndem Inhalt, Zeitläufte werden vorweggenommen, überschneiden sich.
Es wurde versucht, alle noch erreichbaren Mitteilungen über Baitzen festzuhalten. So kommt es gelegentlich zu einer bloßen Aneinanderreihung von Nachrichten. Wir meinten aber nichts weglassen zu dürfen, was irgendeinen Bezug zu Baitzen hat, wird es doch von Jahrzehnt zu Jahrzehnt schwieriger werden, solche Nachweise aufzuspüren. Den folgenden Generationen sollte ein möglichst umfassendes Bild der Heimat ihrer Ahnen vermittelt werden. Interessierte, so hoffen wir, wird es immer wieder einmal geben. Eine Kommentierung wurde teilweise ausgespart, die meisten Berichte sprechen für sich selbst, und außerdem sollte jeder Leser versuchen, sich ein eigenes Bild zu machen.
All jenen genannten und ungenannten Verfassern von Mitteilungen zur Geschichte des Dorfes ein besonders herzliches Dankeschön.
Kurt Gottschalk, Erhard Welzel, 1984
Die Geschichte einer großen Stadt zu schreiben mag weniger schwierig sein, seit Jahrhunderten wurde aufgezeichnet, was geschah, wie Handel und Wandel vonstatten gingen. Ganz anders hingegen bei so einem kleinen Dorf, wie Baitzen es war. Sind überhaupt Aufzeichnungen vorhanden und wenn ja, sind sie noch auffindbar? Bei unserer Vertreibung aus der Heimat hat ja kaum einer mehr als einen Rucksack voll seiner Habe mitnehmen dürfen, nachdem ein Jahr der Plünderungen hinter uns lag. Da bedarf es schon intensiven Suchens und ein wenig Glücks, um etwas zusammenzutragen. Dennoch glauben wir, Mosaiksteinchen zu Mosaiksteinchen, ein Bild unseres Dorfes zeichnen zu können.
Es ist nicht auszuschließen, dass gewisse Ereignisse in diesem Bericht wiederholt werden, gibt es doch unterschiedliche Quellen mit wechselndem Inhalt, Zeitläufte werden vorweggenommen, überschneiden sich.
Es wurde versucht, alle noch erreichbaren Mitteilungen über Baitzen festzuhalten. So kommt es gelegentlich zu einer bloßen Aneinanderreihung von Nachrichten. Wir meinten aber nichts weglassen zu dürfen, was irgendeinen Bezug zu Baitzen hat, wird es doch von Jahrzehnt zu Jahrzehnt schwieriger werden, solche Nachweise aufzuspüren. Den folgenden Generationen sollte ein möglichst umfassendes Bild der Heimat ihrer Ahnen vermittelt werden. Interessierte, so hoffen wir, wird es immer wieder einmal geben. Eine Kommentierung wurde teilweise ausgespart, die meisten Berichte sprechen für sich selbst, und außerdem sollte jeder Leser versuchen, sich ein eigenes Bild zu machen.
All jenen genannten und ungenannten Verfassern von Mitteilungen zur Geschichte des Dorfes ein besonders herzliches Dankeschön.
Kurt Gottschalk, Erhard Welzel, 1984
Älteste Darstellung von Baitzen
Friedrich Bernhard Werner, um 1760
Friedrich Bernhard Werner, um 1760
Zunächst seit dem unkundigen Leser noch mitgeteilt, wo sich dieses Dorf befindet:
Baitzen liegt im Kreise Frankenstein in Mittelschlesien, 10 km südöstlich der Kreisstadt Frankenstein und 70 km südlich von Breslau, am linken Ufer der Glatzer Neiße und 8 km vor dem 900 m hohen Reichensteiner Gebirgskamm. Das Dorf selbst liegt in einer Meereshöhe von 235 bis 270 Metern am Südhang des Harthe-Berges, dem späteren Kamenzer Schloßpark. Seit der Potsdamer Konferenz von 1945 gehört Baitzen zu Polen. Der Name des Dorfes lautet seitdem Byczen. (Anmerkung der Herausgeberin) |