Baitzen in der Geschichte
Wieweit Baitzen von dem Wüten der Mongolen betroffen wurde und ob es in jenem Jahr überhaupt schon bestand, geht aus keiner Quelle hervor.
Das Kloster Kamenz wird in unserer Geschichte immer wieder in Erscheinung treten. Baitzen und mit ihm 30 weitere Dörfer waren jahrhundertelang Teil des Klosters. Die meisten Impulse gingen von dort aus und gereichten dem Lande zum Segen. Weil die Augustinermönche die Folgen des Mongolensturmes nicht überwinden konnten und auch sonst nicht ganz den Erwartungen entsprachen, wurden sie auf Befehl des Bischofs Thomas aus Kamenz abberufen und durch 12 Mönche mit ihrem Abte Ludwig aus dem Zisterzienserkloster Leubus ersetzt.
Leubus war ein Enkelkloster der Zisterzienser-Abtei Walkenried im Harz und eine Tochtergründung der Zisterze Pforta/Saale.
Wieweit Baitzen von dem Wüten der Mongolen betroffen wurde und ob es in jenem Jahr überhaupt schon bestand, geht aus keiner Quelle hervor.
Das Kloster Kamenz wird in unserer Geschichte immer wieder in Erscheinung treten. Baitzen und mit ihm 30 weitere Dörfer waren jahrhundertelang Teil des Klosters. Die meisten Impulse gingen von dort aus und gereichten dem Lande zum Segen. Weil die Augustinermönche die Folgen des Mongolensturmes nicht überwinden konnten und auch sonst nicht ganz den Erwartungen entsprachen, wurden sie auf Befehl des Bischofs Thomas aus Kamenz abberufen und durch 12 Mönche mit ihrem Abte Ludwig aus dem Zisterzienserkloster Leubus ersetzt.
Leubus war ein Enkelkloster der Zisterzienser-Abtei Walkenried im Harz und eine Tochtergründung der Zisterze Pforta/Saale.
Zur ersten Einführung in die Geschichte des Dorfes Baitzen verfügen wir glücklicherweise über eine hervorragende Abhandlung von Johannes Athanasius Kopietz, die wir hier im vollen Wortlaut folgen lassen.
Kirchengeschichte des Fürstentums Münsterberg und des Weichbildes Frankenstein
Kopietz, Johannes Athanasius - Frankenstein 1885
Auszug aus dem I. Abschnitt
Kirchen des Archipresbyterates Kamenz
1. Baitzen. Pfarrkirche S. Martini Ep. C.
Das Dorf Baitzen (Bycen, Byczano, Beyczano) kommt urkundlich zuerst 1282 und zwar als Besitztum der Grafen von Baitzen vor. In einer Urkunde des Herzogs Heinrich IV. vom 15. Juli 1283 verkaufen nämlich Jesko und Dirsko, die Söhne des verstorbenen Dirislaus von Baitzen, ihr Erbgut Taschscheberc (1) vel Lencowice dem Abte Konrad von Kamenz für 130 Mark Silber Breslauer Gewichts mit aller Herrschaft, dem Gerichte, Äcker, Wiesen, Mühlen etc. Die Grenzen des Gutes werden folgendermaßen angegeben: die Grenze beginnt unterhalb des Klosters am Neißeflusse und geht so, dass das Ufer der Neiße mit dem Wasser derselben, das beiden Teilen gemeinsam sein soll, die Grenze zwischen den Gütern des Klosters und denen der Gebrüder von Baitzen bis zu dem Orte sein soll, wo das Wasser herabfließt, das vom Berg Zram kommend in die Neiße einmündet. Dieses Wasser mit seinen beiden Ufern soll bis zur Mühle des Klosters zu dem obengenannte Erbgute Taschenberg gehören. Wenn der dritte abwesende Bruder Moyko diesem Kaufe nicht zustimmt, dann sollen die beiden Verkäufer nach Breslau kommen und dort zufolge Gewohnheit und des Rechtes, das gewöhnlich inriten (2) genannt wird, bleiben, und nur dem einen soll es gestattet sein, falls die Umstände des erfordern, Breslau verlassen zu dürfen. Dass der abwesende Moyko dem Kaufe nicht zustimmte, erhellt daraus, dass Moyko noch 1293 im Besitze dieses Dorfes Taschenberg ist.
Die genannten Brüder sind die Söhne eines in Schlesien eingewanderten adligen Böhmen, des Grafen Dirislaus von Baitzen, der sich nach dem Heinrichauer Gründungsbuche (3) eine Frau aus der Gegend von Bautzen in der Person der Schwester des Bernhard von Kamenz holte und vor 1283 getötet wurde (4). Dieser Bernhard war ursprünglich Pfarrer von Brieg, von 1281 bis zum Tode Herzog Heinrich IV. dessen Kanzler und von 1293 ab Bischof von Meissen. Die Familie Baitzen besaß außer Baitzen noch die Dörfer Frömsdorf (Schirnschitz, que vulgariter Vrowini villa nuncupatur), das oben erwähnte Taschenberg, Dörndorf und Schrom. Ritter Moyko, der dritte Sohn des älteren Dirslaus von Baitzen, errichtete und dotierte am 12. April 1295 (5) in seinem Dorfe Schrom eine eigene Pfarrei mit Kirche, wovon später die Rede sein wird. Dass er auch Dörndorf besaß, erhellt aus seiner Urkunde vom 20. August 1293 (6), in der er seinem Vogte Hermann v. Lauterbach für geleistete treue Dienste eine Hufe Landes in seinem Dorfe Dörndorf (Durhenrisdorf) nach Lehnrecht verreicht und ihm 1½ Mark Silber oder den Rossdienst mit einem Pferde auferlegt, doch soll diese Hofe auch in weiblicher Linie erblich und auch verkäuflich sein. Das Dorf Schrom muss in dieser Zeit zwischen 1293 und 1303 an Hermann v. Barboy übergegangen sein, denn am 15. April 1303 (7) verkauft dieser sein Dorf und Allod (Vorwerk) Schrom an das Stift Kamenz.
Der älteste der drei Brüder, Ritter Dirsko der Jüngere, machte kurz vor seinem Tode, am 1. Februar 1306 (8), folgende Stiftung. Er schenkte mit Genehmigung seiner Gemahlin Benedicta und seiner Söhne zur Ehre Gottes und seiner jungfräulichen Mutter dem Kloster Kamenz einen jährlichen Zins von 4 Mark vom Dorfe Frömsdorf, ferner jährlich 8 Schweineschultern und 16 Hühner von 4 Freihufen in Frömsdorf zu dem Zwecke, dass an seinem Todestage jährlich von den Zinsen dem ganzen Konvente eine Mahlzeit mit Wein und allen Notwendigkeiten bereitet werde. Sollte der Abt oder einer seiner Nachfolger diese Fundation anfechten oder nicht zur Ausführung bringen, so mögen die Erben des Fundators den Zins zurückziehen und selbst für die Labung der Klosterbrüder sorgen. Der Fundator überlebte seine Stiftung nur zwei Tage, denn er starb am 3. Februar 1306. (9)
Durch Vermählung mit Dirskos Tochter Elisabeth kam der Ritter Nicolaus Danielwitz in den Besitz von Baitzen. Dieser Nikolaus von Baitzen erklärt in einer Urkunde des Jahres 1340 (10), dass er mit seinem älteren Sohne Nicolaus, vom Abte Sighard von Kamenz, als Entschädigung für einen von diesem gezogenen Graben bei Reichenau 7 Mark Prager Groschen erhalten habe. Andere auf die Familie Danielwitz bezügliche Urkunden sind folgende: Am 25. August 1342 (11) gestattet der Herzog Nicolaus von Münsterberg dem Nicolaus von Danielwitz, die Bauernhufen seines Allods in Baitzen in Zinshufen umzuwandeln, und überlässt ihm über dieselben alle herzoglichen Rechte. Unter dem 9. September 1346 (12) bestellt Ritter Nicolaus von Danielwicz den Viceplebanus Lorenz von Baitzen zu seinem Procurator in der Streitsache zwischen ihm und dem Kloster Kamenz wegen eines Mühlwehres und wegen des Wasserlaufes, der von diesem Wehre zur Neiße geht. Definitiv wird die Sache am 14. September 1346 (13) geordnet: Der Danielwicz erhält vom Kloster 28 Mark Prager Groschen, wogegen er demselben Ackerparzellen von dem Wehre seiner Mühle in Baitzen an, dann zu beiden Seiten der Neiße bis nach Reichenau hin abtritt. Am 30. März 1349 (14) verkauft Elisabeth, die Gemahlin des Danielwicz und Erbherrin von Baitzen als Tochter des verstorbenen Ritters Dirsko von Baitzen, mit Genehmigung ihres Mannes und in Zustimmung ihrer Söhne: Nicolaus, Heinrich, Lutko, Ramvold, Borutho, Bernhard und Dirsko das Dorf Baitzen für 900 Prager Groschen (ungefähr 37.000 Mark unserer Währung) mit allen Rechten und dem Patronate der Baitzner Kirche dem Stifte Kamenz. In der Bestätigungsurkunde des Herzogs Nicolaus von demselben Datum wurde dem Stifte auch das Recht zugesprochen, das dorf nach deutschem Rechte auszusetzen. Am 24. April 1350 (15) verkauft die Elisabeth von Danielwicz zu Brieg dem Kloster Kamenz 2 Mark Jahreszins von ihrem Allod in Altmannsdorf. Als letzte auf die Familie Danielwicz bezügliche Urkunde teilen wir die vom 30. Juli 1358 (16) mit, in welcher die Gebrüder Luther, Dirsko und Bernhard von Danielwicz zu Ottmachau vor dem Bischof Preczlaus auf alle Anrechte an die Güter des Stiftes Kamenz verzichten.
Das Dorf Baitzen blieb von da ab bis 1810 im Besitze desselben.
Die Kirche in Baitzen bestand bereits in der zweiten Hälfte des dreizehnten Jahrhunderts, denn in einer Urkunde des Ritters Moyko vom 12. April 1293 (17) kommt unter den Zeugen ein Myleius, plebanus de Bycen, vor. Sein Nachfolger Bripko wird ebenfalls als Zeuge und mit der Bezeichnung: Bripco, plebanus de Bicen, in einer Urkunde vom 1. Februar 1306 (18) genannt. Über Teil der Dotation der Baitzner Kirche gibt eine Urkunde vom 1. Februar 1323 (19) Aufschluss. In derselben genemigt Otto von Gluboz (Glaubitz), Herr von Mittelwalde und Gallenau, dass sein Lehnsmann Heinemann, genannt Gallenau, sein Vorwerk daselbst, das drei mit den Äckern des Klosters Kamenz grenzende Hufen enthält, dann eine Mühle am Ufer des Zadelbaches (20) gegen Baitzen zu für 24½ Mark Groschen an den Abt Heinrich von Kamenz verkauft., doch soll das Stift wie der frühere Besitzer dem jeweiligen Pfarrer von Baitzen jährlich ¼ Mark Zins als Decem von diesen drei Hufen, und von dem auf denselben liegenden Gärten einen Quart (40 Pf) als Decem bezahlen. Einen Viceplebanus oder Administrator der Baitzner Kirche haben wir bereits zum Jahre 1346 in der Person des Lorenz kennengelernt, auch ist bereits erwähnt worden, dass das Kloster 1349 mit dem Dorfe Baitzen auch das Patronat der dortigen Kirche erhielt. Der vorletzte Pfarrer aus dem Säcularklerus heißt Johannes, mit ihm vergleicht sich Otto von Glaubitz, genannt Schüler, Herr zu Pomsdorf, am 19. Oktober 1353 (21) wegen des ihm von den Äckern in Pomsdorf zustehenden Feldzehnten.
Unter seinem Nachfolger Petrus von Zymerow erfolgte die Incorporation der Baitzner Kirche und ihrer Filiale in Alt-Altmannsdorf im Jahre 1359. Aus der Incorporations-Urkunde des Bischofs Preczlaus vom 30. August 1359 (22) heben wir folgende Bestimmungen hervor. Um der Notlage des Stiftes Kamenz, das durch die Aufnahme fürstlicher und anderer Gäste, durch Kriegsunruhen, Almosen, besonders aber durch die häufigen Überschwemmungen der Neiße sehr heruntergekommen ist, zu Hilfe zu kommen, incorporiert der Bischof mit Zustimmung des gegenwärtigen Pfarrers Peter v. Zymerow dem Stifte Kamenz die Pfarrei Baitzen mit ihrer Filiale Alt-Altmannsdorf, so zwar, dass nach dem Tode des genannten Pfarrers der jedesmalige Abt einen vicarius oder rector perpetuus aus der Zahl seiner Conventualen dem Bischof als Pfarrer zu präsentieren hat. Für die Unterhaltung dieses Vicars werden ausgesetzt zwei Hufen in Baitzen und eine in Altmannsdorf, die Hühner von den dortigen Gärtnern, 7 Malter Meßkorn von Altmannsdorf, 4 desgl. von Gallenau, zwei Malter zwei Scheffel und der ganze Jahrzehnt von Pomsdorf und Brucksteine, ferner die Zinsvierdung von Gallenau, jedoch nicht vom dortigen Vorwerke, das vom Stift selbst bewirtschaftet wird, Holz aus dem Walde "Baitzen" (que Byczan vulgariter appellatur) bei dem gleichnamigen Dorfe nach Bedarf, dazu die Opfer und Legate der Gläubigen. Die übrigen bisherigen Einkünfte der Kirche fallen an das Stift, nämlich: der Feldzehnt von den Dörfern Baitzen, Schrom und Reichenau und die Zinsvierdung von Altmannsdorf und dieses ganze Dorf selbst, der Zins der dortigen Gärtner, ¼ Mark Zins von einer Hufe in Schlottendorf, welche von der Kirche in Baitzen verkauft worden ist, und die anderen Erträge der Kirche.
In der zweiten, an demselben Tage ausgestellten Urkunde des Bischofs und des Breslauer Domkapitels werden die Bestimmungen wiederholt und wird hinzugefügt, dass sich der jedesmalige Vicar einen Priester aus dem Stifte als Gehülfen halten und besolden soll. Beide, Pfarrer und Kaplan, unterliegen der Diöcesanordnung und der Jurisdiction des Bischofs. Am 10. Mai 1360 (23) löste dann der Bischof die Pfarrei Baitzen vom Archipresbyterate Strehlen wegen allzu großer Entfernung von dem Sitze des Erzpriesters los und teilte sie dem Archipresbyterate Frankenstein zu. Die päpstliche Genehmigung der Incorporation erfolgte erst durch den Papst Bonifaz IX. am 12. August 1392 (24), wobei der jährliche Reinertag der Pfarrei auf ungefähr 400 Mark (16.800 Mark) angegeben wird. Von Pfarrern des fünfzehnten Jahrunderts nennen wir den Paulus Hoczenplocz, Pharrer czum Beyczan, als Zeuge erwähnt in einer Urkunde des Herzogs Johann v. Münsterberg vom 22. Juli 1422 (25), dann den im Jahre 1427 von den Hussiten ermordeten Fr. Nicolaus Kappicz, plebarium in Byczano (26), und den im Jahre 1453 (27) auf die Pfarrei regisnierenden Fr. Thomas. 1498, 27. Oktober (28) setzt Bischof Johannes nach dem Tode des Fr. Johannes den Fr. Martin als Pfarrer in Baitzen ein. Während der Hussitenkriege war im Jahre 1426 (29) in den Verhältnissen der Pfarrei insofern eine Änderung eingetreten, als die gesamten Einkünfte derselben dem Stifte einverleibt wurden, sodass der jedesmalige Pfarrer oder Vicar seinen Unterhalt vom Kloster bezog.
Kirchengeschichte des Fürstentums Münsterberg und des Weichbildes Frankenstein
Kopietz, Johannes Athanasius - Frankenstein 1885
Auszug aus dem I. Abschnitt
Kirchen des Archipresbyterates Kamenz
1. Baitzen. Pfarrkirche S. Martini Ep. C.
Das Dorf Baitzen (Bycen, Byczano, Beyczano) kommt urkundlich zuerst 1282 und zwar als Besitztum der Grafen von Baitzen vor. In einer Urkunde des Herzogs Heinrich IV. vom 15. Juli 1283 verkaufen nämlich Jesko und Dirsko, die Söhne des verstorbenen Dirislaus von Baitzen, ihr Erbgut Taschscheberc (1) vel Lencowice dem Abte Konrad von Kamenz für 130 Mark Silber Breslauer Gewichts mit aller Herrschaft, dem Gerichte, Äcker, Wiesen, Mühlen etc. Die Grenzen des Gutes werden folgendermaßen angegeben: die Grenze beginnt unterhalb des Klosters am Neißeflusse und geht so, dass das Ufer der Neiße mit dem Wasser derselben, das beiden Teilen gemeinsam sein soll, die Grenze zwischen den Gütern des Klosters und denen der Gebrüder von Baitzen bis zu dem Orte sein soll, wo das Wasser herabfließt, das vom Berg Zram kommend in die Neiße einmündet. Dieses Wasser mit seinen beiden Ufern soll bis zur Mühle des Klosters zu dem obengenannte Erbgute Taschenberg gehören. Wenn der dritte abwesende Bruder Moyko diesem Kaufe nicht zustimmt, dann sollen die beiden Verkäufer nach Breslau kommen und dort zufolge Gewohnheit und des Rechtes, das gewöhnlich inriten (2) genannt wird, bleiben, und nur dem einen soll es gestattet sein, falls die Umstände des erfordern, Breslau verlassen zu dürfen. Dass der abwesende Moyko dem Kaufe nicht zustimmte, erhellt daraus, dass Moyko noch 1293 im Besitze dieses Dorfes Taschenberg ist.
Die genannten Brüder sind die Söhne eines in Schlesien eingewanderten adligen Böhmen, des Grafen Dirislaus von Baitzen, der sich nach dem Heinrichauer Gründungsbuche (3) eine Frau aus der Gegend von Bautzen in der Person der Schwester des Bernhard von Kamenz holte und vor 1283 getötet wurde (4). Dieser Bernhard war ursprünglich Pfarrer von Brieg, von 1281 bis zum Tode Herzog Heinrich IV. dessen Kanzler und von 1293 ab Bischof von Meissen. Die Familie Baitzen besaß außer Baitzen noch die Dörfer Frömsdorf (Schirnschitz, que vulgariter Vrowini villa nuncupatur), das oben erwähnte Taschenberg, Dörndorf und Schrom. Ritter Moyko, der dritte Sohn des älteren Dirslaus von Baitzen, errichtete und dotierte am 12. April 1295 (5) in seinem Dorfe Schrom eine eigene Pfarrei mit Kirche, wovon später die Rede sein wird. Dass er auch Dörndorf besaß, erhellt aus seiner Urkunde vom 20. August 1293 (6), in der er seinem Vogte Hermann v. Lauterbach für geleistete treue Dienste eine Hufe Landes in seinem Dorfe Dörndorf (Durhenrisdorf) nach Lehnrecht verreicht und ihm 1½ Mark Silber oder den Rossdienst mit einem Pferde auferlegt, doch soll diese Hofe auch in weiblicher Linie erblich und auch verkäuflich sein. Das Dorf Schrom muss in dieser Zeit zwischen 1293 und 1303 an Hermann v. Barboy übergegangen sein, denn am 15. April 1303 (7) verkauft dieser sein Dorf und Allod (Vorwerk) Schrom an das Stift Kamenz.
Der älteste der drei Brüder, Ritter Dirsko der Jüngere, machte kurz vor seinem Tode, am 1. Februar 1306 (8), folgende Stiftung. Er schenkte mit Genehmigung seiner Gemahlin Benedicta und seiner Söhne zur Ehre Gottes und seiner jungfräulichen Mutter dem Kloster Kamenz einen jährlichen Zins von 4 Mark vom Dorfe Frömsdorf, ferner jährlich 8 Schweineschultern und 16 Hühner von 4 Freihufen in Frömsdorf zu dem Zwecke, dass an seinem Todestage jährlich von den Zinsen dem ganzen Konvente eine Mahlzeit mit Wein und allen Notwendigkeiten bereitet werde. Sollte der Abt oder einer seiner Nachfolger diese Fundation anfechten oder nicht zur Ausführung bringen, so mögen die Erben des Fundators den Zins zurückziehen und selbst für die Labung der Klosterbrüder sorgen. Der Fundator überlebte seine Stiftung nur zwei Tage, denn er starb am 3. Februar 1306. (9)
Durch Vermählung mit Dirskos Tochter Elisabeth kam der Ritter Nicolaus Danielwitz in den Besitz von Baitzen. Dieser Nikolaus von Baitzen erklärt in einer Urkunde des Jahres 1340 (10), dass er mit seinem älteren Sohne Nicolaus, vom Abte Sighard von Kamenz, als Entschädigung für einen von diesem gezogenen Graben bei Reichenau 7 Mark Prager Groschen erhalten habe. Andere auf die Familie Danielwitz bezügliche Urkunden sind folgende: Am 25. August 1342 (11) gestattet der Herzog Nicolaus von Münsterberg dem Nicolaus von Danielwitz, die Bauernhufen seines Allods in Baitzen in Zinshufen umzuwandeln, und überlässt ihm über dieselben alle herzoglichen Rechte. Unter dem 9. September 1346 (12) bestellt Ritter Nicolaus von Danielwicz den Viceplebanus Lorenz von Baitzen zu seinem Procurator in der Streitsache zwischen ihm und dem Kloster Kamenz wegen eines Mühlwehres und wegen des Wasserlaufes, der von diesem Wehre zur Neiße geht. Definitiv wird die Sache am 14. September 1346 (13) geordnet: Der Danielwicz erhält vom Kloster 28 Mark Prager Groschen, wogegen er demselben Ackerparzellen von dem Wehre seiner Mühle in Baitzen an, dann zu beiden Seiten der Neiße bis nach Reichenau hin abtritt. Am 30. März 1349 (14) verkauft Elisabeth, die Gemahlin des Danielwicz und Erbherrin von Baitzen als Tochter des verstorbenen Ritters Dirsko von Baitzen, mit Genehmigung ihres Mannes und in Zustimmung ihrer Söhne: Nicolaus, Heinrich, Lutko, Ramvold, Borutho, Bernhard und Dirsko das Dorf Baitzen für 900 Prager Groschen (ungefähr 37.000 Mark unserer Währung) mit allen Rechten und dem Patronate der Baitzner Kirche dem Stifte Kamenz. In der Bestätigungsurkunde des Herzogs Nicolaus von demselben Datum wurde dem Stifte auch das Recht zugesprochen, das dorf nach deutschem Rechte auszusetzen. Am 24. April 1350 (15) verkauft die Elisabeth von Danielwicz zu Brieg dem Kloster Kamenz 2 Mark Jahreszins von ihrem Allod in Altmannsdorf. Als letzte auf die Familie Danielwicz bezügliche Urkunde teilen wir die vom 30. Juli 1358 (16) mit, in welcher die Gebrüder Luther, Dirsko und Bernhard von Danielwicz zu Ottmachau vor dem Bischof Preczlaus auf alle Anrechte an die Güter des Stiftes Kamenz verzichten.
Das Dorf Baitzen blieb von da ab bis 1810 im Besitze desselben.
Die Kirche in Baitzen bestand bereits in der zweiten Hälfte des dreizehnten Jahrhunderts, denn in einer Urkunde des Ritters Moyko vom 12. April 1293 (17) kommt unter den Zeugen ein Myleius, plebanus de Bycen, vor. Sein Nachfolger Bripko wird ebenfalls als Zeuge und mit der Bezeichnung: Bripco, plebanus de Bicen, in einer Urkunde vom 1. Februar 1306 (18) genannt. Über Teil der Dotation der Baitzner Kirche gibt eine Urkunde vom 1. Februar 1323 (19) Aufschluss. In derselben genemigt Otto von Gluboz (Glaubitz), Herr von Mittelwalde und Gallenau, dass sein Lehnsmann Heinemann, genannt Gallenau, sein Vorwerk daselbst, das drei mit den Äckern des Klosters Kamenz grenzende Hufen enthält, dann eine Mühle am Ufer des Zadelbaches (20) gegen Baitzen zu für 24½ Mark Groschen an den Abt Heinrich von Kamenz verkauft., doch soll das Stift wie der frühere Besitzer dem jeweiligen Pfarrer von Baitzen jährlich ¼ Mark Zins als Decem von diesen drei Hufen, und von dem auf denselben liegenden Gärten einen Quart (40 Pf) als Decem bezahlen. Einen Viceplebanus oder Administrator der Baitzner Kirche haben wir bereits zum Jahre 1346 in der Person des Lorenz kennengelernt, auch ist bereits erwähnt worden, dass das Kloster 1349 mit dem Dorfe Baitzen auch das Patronat der dortigen Kirche erhielt. Der vorletzte Pfarrer aus dem Säcularklerus heißt Johannes, mit ihm vergleicht sich Otto von Glaubitz, genannt Schüler, Herr zu Pomsdorf, am 19. Oktober 1353 (21) wegen des ihm von den Äckern in Pomsdorf zustehenden Feldzehnten.
Unter seinem Nachfolger Petrus von Zymerow erfolgte die Incorporation der Baitzner Kirche und ihrer Filiale in Alt-Altmannsdorf im Jahre 1359. Aus der Incorporations-Urkunde des Bischofs Preczlaus vom 30. August 1359 (22) heben wir folgende Bestimmungen hervor. Um der Notlage des Stiftes Kamenz, das durch die Aufnahme fürstlicher und anderer Gäste, durch Kriegsunruhen, Almosen, besonders aber durch die häufigen Überschwemmungen der Neiße sehr heruntergekommen ist, zu Hilfe zu kommen, incorporiert der Bischof mit Zustimmung des gegenwärtigen Pfarrers Peter v. Zymerow dem Stifte Kamenz die Pfarrei Baitzen mit ihrer Filiale Alt-Altmannsdorf, so zwar, dass nach dem Tode des genannten Pfarrers der jedesmalige Abt einen vicarius oder rector perpetuus aus der Zahl seiner Conventualen dem Bischof als Pfarrer zu präsentieren hat. Für die Unterhaltung dieses Vicars werden ausgesetzt zwei Hufen in Baitzen und eine in Altmannsdorf, die Hühner von den dortigen Gärtnern, 7 Malter Meßkorn von Altmannsdorf, 4 desgl. von Gallenau, zwei Malter zwei Scheffel und der ganze Jahrzehnt von Pomsdorf und Brucksteine, ferner die Zinsvierdung von Gallenau, jedoch nicht vom dortigen Vorwerke, das vom Stift selbst bewirtschaftet wird, Holz aus dem Walde "Baitzen" (que Byczan vulgariter appellatur) bei dem gleichnamigen Dorfe nach Bedarf, dazu die Opfer und Legate der Gläubigen. Die übrigen bisherigen Einkünfte der Kirche fallen an das Stift, nämlich: der Feldzehnt von den Dörfern Baitzen, Schrom und Reichenau und die Zinsvierdung von Altmannsdorf und dieses ganze Dorf selbst, der Zins der dortigen Gärtner, ¼ Mark Zins von einer Hufe in Schlottendorf, welche von der Kirche in Baitzen verkauft worden ist, und die anderen Erträge der Kirche.
In der zweiten, an demselben Tage ausgestellten Urkunde des Bischofs und des Breslauer Domkapitels werden die Bestimmungen wiederholt und wird hinzugefügt, dass sich der jedesmalige Vicar einen Priester aus dem Stifte als Gehülfen halten und besolden soll. Beide, Pfarrer und Kaplan, unterliegen der Diöcesanordnung und der Jurisdiction des Bischofs. Am 10. Mai 1360 (23) löste dann der Bischof die Pfarrei Baitzen vom Archipresbyterate Strehlen wegen allzu großer Entfernung von dem Sitze des Erzpriesters los und teilte sie dem Archipresbyterate Frankenstein zu. Die päpstliche Genehmigung der Incorporation erfolgte erst durch den Papst Bonifaz IX. am 12. August 1392 (24), wobei der jährliche Reinertag der Pfarrei auf ungefähr 400 Mark (16.800 Mark) angegeben wird. Von Pfarrern des fünfzehnten Jahrunderts nennen wir den Paulus Hoczenplocz, Pharrer czum Beyczan, als Zeuge erwähnt in einer Urkunde des Herzogs Johann v. Münsterberg vom 22. Juli 1422 (25), dann den im Jahre 1427 von den Hussiten ermordeten Fr. Nicolaus Kappicz, plebarium in Byczano (26), und den im Jahre 1453 (27) auf die Pfarrei regisnierenden Fr. Thomas. 1498, 27. Oktober (28) setzt Bischof Johannes nach dem Tode des Fr. Johannes den Fr. Martin als Pfarrer in Baitzen ein. Während der Hussitenkriege war im Jahre 1426 (29) in den Verhältnissen der Pfarrei insofern eine Änderung eingetreten, als die gesamten Einkünfte derselben dem Stifte einverleibt wurden, sodass der jedesmalige Pfarrer oder Vicar seinen Unterhalt vom Kloster bezog.
Anmerkungen
(1) Nach Grünhagens Regeste Nr. 1753 wäre nach Lage des Ortes an Schrom zu denken, ein Ort Taschenberg ist in der Umgebung von Kamenz nicht mehr vorhanden.
(2) "Tum predicti venditores civitatem nostram Wratislaviam ex predicto teneantur intrare nec ab illa exire debeant ullo modo sed ibi remaneant secundumius et consuetudinem, que vulgariter dicitur inriten."
(3) Heinrichauer Gründungsbuch, S. 78
(4) Heinrichauer Gründungsbuch, S. 79: "Occiso autem prefato Dirizlao, cum filii Dirsco, Jesco et Moyco possessiones inter se dividerent."
(5) Kamenzer Urkunde Nr. 53, im folgenden bezeichnet als KU53 (Urkunden des Klosters Kamenz, hg. v. Pfotenhauer, Breslau 1881 = Codex diplomaticus Silesiae, Bd. 10.)
(6) KU54
(7) KU78
(8) KU82
(9) KU S. 61. Seine Gemahlin starb nach dem Kamenzer Necrologium am 21. November 1306: "Item obiit Benedicta, uxor comitis Dyrsconis de Byczano."
(10) KU172. Die Familie Baitzen führte, wie ein Siegel des Moyco an einer Urkunde vom 12. April 1295 zeigt, im Schilde einen Stern von acht Strahlen, deren Spitzen mit Fichten- oder Tannenzweigen oder vielleicht auch mit Federn besteckt sind. Pfotenhauer, Schlesische Siegel, Tafel IV. 26
Das Wappen der Familie Danielwicz zeigt nach dem Siegel einer Urkunde vom 24. Dezember 1344 einen Helm auf welchem ein mit 12 Federn oder Fichtenzweigen besteckter Ring zu sehen ist. Von der Umschrift ist nur das Wort "Danielwiz" erhalten. KU191.
(11) KU182
(12) KU195
(13) KU196
(14) KU214
(15) KU235
(16) KU242
(17) KU53
(18) KU82
(19) KU121
(20) Frömrich, S. 65
(21) KU235
(22) KU244
(23) KU246
(24) KU279
(25) KU322
(26) KU S 56
(27) KU343
(28) KU384
(29) KU331
Quellen zu Baitzen
Kehren wir noch einmal zum Einzug der Zisterzienser-Mönche in das Kloster Kamenz zurück und lesen, was Pfarrer Paul Skobel in seiner Geschichte über die ehemalige Zisterzienserabteil geschrieben hat:
1248
Seit 1248 ist das Kloster endgültig im Besitz der Zisterzienser.
Diese gaben durch ihr frommes, klösterliches Leben der umwohnenden Bevölkerung ein vorzügliches Beispiel, zeigten ihnen aber auch, dass zu einem wahren christlichen Leben nicht nur das Gebet, sondern auch die Arbeit gehört. In der näheren Umgebung legten sie Wirtschaftshöfe an, die sie Vorwerke nannten. Auf diesen arbeiteten ihre Laienbrüder, die Konversen, die dem Gebet und den Studien zugleich oblagen, den Lebensunterhalt. Diese Vorwerke waren zugleich Musterwirtschaften, von denen die Bauern eine bessere Bewirtschaftung des Bodens lernten. Außerdem berief das Kloster im Laufe der Zeit immer mehr deutsche Bauern auch in die kleinen slavischen Siedlungen, die nun allmählich an Ausdehnung gewannen, und so wurde aus dem Klosterlande allmählich die slawische Sprache verdrängt. Nur einige Dorfnamen zeigen heute noch, dass hier einst polnische Bevölkerung gesessen hat.
Soweit Pfarrer Skobel.
Baitzen war ja eines jener Dörfer, dessen Name slavischen Ursprungs ist. Schlesien wurde damals von polnischen Herzögen, den Piasten, regiert, welche sich aber mehr und mehr von Polen abwandten und dem Reiche anschlossen. Sie heirateten bevorzugt deutsche Frauen.
1200
Als herausragendes Beispiel sei hier Hedwig von Andechs (Bayern), die heilige Hedwig, Schutzpatronin von Schlesien angeführt. Als Hedwig vor 1200 ins Land kam, war die Trennung Schlesiens aus dem polnischen Staatsverband bereits weitgehend vollzogen.
Wenden wir uns wieder Baitzen zu. Wie haben wir uns das Dorf in der Zeit seiner ersten urkundlichen Erwähnung vorzustellen? Slawische Siedlungen jener Zeit bestanden meistens aus einem Fachwerkhaus, um das ringförmig angeordnet strohbedachte Wohngruben angelegt waren, eine Bauform, die noch Jahrhunderte im slawischen Raum üblich waren. Die Bewohner solcher kleinen Siedlungen gehörten oftmals nur einer Sippe an. Die Dörfer werden also nicht besonders groß gewesen sein, der betriebene Ackerbau war eher bescheiden.
In einer Aneinanderreihung der einzelnen Quellen wollen wir nun die ersten Jahrhunderte der Baitzner Geschichte betrachten:
1283
Baitzen (Bycen, Byczano, Beyczano). In einer Urkunde vom 15. Juli 1283 verkaufen die Brüder Jesko und Dirsko von Baitzen, Söhne des verstorbenen Grafen Dirslaus, ihr Erbgut Taschenberg an den Abt Konrad von Kamenz und sein Stift. (1)
1283
Der Abt Ludwig starb im J. 1281. Diesem folgte Konrad in der Regierung, der von den Brüdern Jesko und Dirsko zu Baitzen, den Söhnen des Grafen Dirslaus, den Taschenberg bey Kamenz, die Lenkawitze genannt, mit allen zugehörigen Wiesen, Viehweiden, Mahlgängen und anderen Gerechtsamen um 130 Mark Silber dem Stifte kaufte, wie die darüber zu Breslau im J. 1283 ausgefertigte Urkunde bezeuget. (2)
1251
Der Raum östlich davon (vom Besitz Kamenz) bis zur Grenze des Ottmachau-Neisser-Bistumslandes nahm das Gebiet der Grafen von Baitzen ein. Sie werden, da ihre Beziehungen zu geistlichen Institutionen schwächer waren, erst später erfassbar. 1251 erneuerten Angehörige des Geschlechtes die Schenkung von Sosnova (später Wolmsdorf) an das Kloster Kamenz, die schon ihr Vater Moyko gemacht hatte, die sie dann aber später zurückgezogen hatten. (KU13)
1283
Ihr Stammsitz (Groß- und Klein) Baitzen wird 1283 genannt. Ferner gehören von alten Dörfern zu ihrem Besitze Schrom u. Gallenau dazu eine Reihe von angrenzenden Dörfern im angrenzenden Kreis Münsterberg im Norden bis Frömsdorf und Krelkau (KU53). Moyko errichtet in Schrom eine Kirche. (3)
Kehren wir noch einmal zum Einzug der Zisterzienser-Mönche in das Kloster Kamenz zurück und lesen, was Pfarrer Paul Skobel in seiner Geschichte über die ehemalige Zisterzienserabteil geschrieben hat:
1248
Seit 1248 ist das Kloster endgültig im Besitz der Zisterzienser.
Diese gaben durch ihr frommes, klösterliches Leben der umwohnenden Bevölkerung ein vorzügliches Beispiel, zeigten ihnen aber auch, dass zu einem wahren christlichen Leben nicht nur das Gebet, sondern auch die Arbeit gehört. In der näheren Umgebung legten sie Wirtschaftshöfe an, die sie Vorwerke nannten. Auf diesen arbeiteten ihre Laienbrüder, die Konversen, die dem Gebet und den Studien zugleich oblagen, den Lebensunterhalt. Diese Vorwerke waren zugleich Musterwirtschaften, von denen die Bauern eine bessere Bewirtschaftung des Bodens lernten. Außerdem berief das Kloster im Laufe der Zeit immer mehr deutsche Bauern auch in die kleinen slavischen Siedlungen, die nun allmählich an Ausdehnung gewannen, und so wurde aus dem Klosterlande allmählich die slawische Sprache verdrängt. Nur einige Dorfnamen zeigen heute noch, dass hier einst polnische Bevölkerung gesessen hat.
Soweit Pfarrer Skobel.
Baitzen war ja eines jener Dörfer, dessen Name slavischen Ursprungs ist. Schlesien wurde damals von polnischen Herzögen, den Piasten, regiert, welche sich aber mehr und mehr von Polen abwandten und dem Reiche anschlossen. Sie heirateten bevorzugt deutsche Frauen.
1200
Als herausragendes Beispiel sei hier Hedwig von Andechs (Bayern), die heilige Hedwig, Schutzpatronin von Schlesien angeführt. Als Hedwig vor 1200 ins Land kam, war die Trennung Schlesiens aus dem polnischen Staatsverband bereits weitgehend vollzogen.
Wenden wir uns wieder Baitzen zu. Wie haben wir uns das Dorf in der Zeit seiner ersten urkundlichen Erwähnung vorzustellen? Slawische Siedlungen jener Zeit bestanden meistens aus einem Fachwerkhaus, um das ringförmig angeordnet strohbedachte Wohngruben angelegt waren, eine Bauform, die noch Jahrhunderte im slawischen Raum üblich waren. Die Bewohner solcher kleinen Siedlungen gehörten oftmals nur einer Sippe an. Die Dörfer werden also nicht besonders groß gewesen sein, der betriebene Ackerbau war eher bescheiden.
In einer Aneinanderreihung der einzelnen Quellen wollen wir nun die ersten Jahrhunderte der Baitzner Geschichte betrachten:
1283
Baitzen (Bycen, Byczano, Beyczano). In einer Urkunde vom 15. Juli 1283 verkaufen die Brüder Jesko und Dirsko von Baitzen, Söhne des verstorbenen Grafen Dirslaus, ihr Erbgut Taschenberg an den Abt Konrad von Kamenz und sein Stift. (1)
1283
Der Abt Ludwig starb im J. 1281. Diesem folgte Konrad in der Regierung, der von den Brüdern Jesko und Dirsko zu Baitzen, den Söhnen des Grafen Dirslaus, den Taschenberg bey Kamenz, die Lenkawitze genannt, mit allen zugehörigen Wiesen, Viehweiden, Mahlgängen und anderen Gerechtsamen um 130 Mark Silber dem Stifte kaufte, wie die darüber zu Breslau im J. 1283 ausgefertigte Urkunde bezeuget. (2)
1251
Der Raum östlich davon (vom Besitz Kamenz) bis zur Grenze des Ottmachau-Neisser-Bistumslandes nahm das Gebiet der Grafen von Baitzen ein. Sie werden, da ihre Beziehungen zu geistlichen Institutionen schwächer waren, erst später erfassbar. 1251 erneuerten Angehörige des Geschlechtes die Schenkung von Sosnova (später Wolmsdorf) an das Kloster Kamenz, die schon ihr Vater Moyko gemacht hatte, die sie dann aber später zurückgezogen hatten. (KU13)
1283
Ihr Stammsitz (Groß- und Klein) Baitzen wird 1283 genannt. Ferner gehören von alten Dörfern zu ihrem Besitze Schrom u. Gallenau dazu eine Reihe von angrenzenden Dörfern im angrenzenden Kreis Münsterberg im Norden bis Frömsdorf und Krelkau (KU53). Moyko errichtet in Schrom eine Kirche. (3)
Anmerkungen
(1) K opietz, Kirchengeschichte, S. 501; KU38
(2) Frömrich, S. 46f
(3) Hettwer, Untersuchungen zu Urkunden des Klosters Kamenz, Teil III, in: Archiv für schlesische Kirchengeschichte, Bd. 16, Hildesheim 1958, S. 139f
(1) K opietz, Kirchengeschichte, S. 501; KU38
(2) Frömrich, S. 46f
(3) Hettwer, Untersuchungen zu Urkunden des Klosters Kamenz, Teil III, in: Archiv für schlesische Kirchengeschichte, Bd. 16, Hildesheim 1958, S. 139f
Was
haben uns die Chroniken sonst noch zu erzählen?
1306
Im J. 1306 übergab der Ritter Dirsko von Baitzen den Brüdern von Kamenz einen jährlichen Zins von 6 rthlr. 28 sgr. nach unserem jetzigen Gelde, damit diese und jedes Jahr für seine Seele und die Seelen seiner Vorfahren ein Todten Amt singen, und den Zins dann zu ihrer Erholung bei einem guten Mittagsmahle anwenden möchten. Sollte aber der Abt oder sonst jemand diesen Zins den Brüdern entziehen, oder zu einem anderen Gebrauche verwenden, so behält sich der Ritter das Recht vor, dass er, oder seine Nachkommen diese Schenkung zurücknehmen, und den Zins selbst persönlich in die Hände der Brüder übergeben können und sollen.So geschehen Baitzen im J. 1306 den 1. Februar. (1)
1323
Dem Abte Nikolaus folgte in der Regierung 14. Heinrich, der bald nach dem Antritt der abteilichen Würde das Vorwerk in Gallenau von Heinemann um 24½ Mark zum Stifte kaufte; es bestand in drei Hufen Land nebst dem Walde bei Baitzen und einer Mühle am Zadelbach. (2)
1349
Dieser Abt (Sieghard) kaufte von dem Ritter Nikolaus von Danielwitz und seiner Frau Elisabeth mit Einwilligung der Söhne Nikolaus, Heinzko (= Heinrich), Lutko (= Lothar), Borutho, Bernhard und Dirsko das Dorf Britzen (Druckfehler m. h. Baitzen) für 900 Mark Prager Groschen mit der Versicherung, dass diese alle Güter, die zum Stifte gehören, nach Kräften von allem feindlichen Drucke beschützen wollen, indem ihre Vorfahren im dasigen Kloster, und vorzüglich in der Kapelle, die sie erbaut haben, (Baitzen-Kapelle genannt) ruhen, und selbe zu ihrer Grabstätte erwählet haben.
Münsterberg im J. 1349 am Montage nach Judica. (3)
Wie das Hauptschiff, so weist auch das Kreuzschiff Anbauten auf, und zwar schließt sich an den südlichen Kreuzarm in der östlichen Richtung die Johanneskapelle, die auch Baitzenkapelle heißt, weil sie die Grabstätte der Familie Danielwitz ist. (4)
1344
Als am 13. October 1344 zwischen dem Besitzer von Baitzen, Nicolaus von Damelwicz (Danielwicz), und dem Stifte Kamenz eine Grenzregulierung ihrer beiderseitigen Besitzungen stattfand, wurde inbezug auf das Reichenauer Wehr und den dortigen Graben festgesetzt, dass die Brüder, um den Wasserlauf zum Nutzen des Dorfes Reichenau und der dortigen Äcker zu regulieren, Graben und Wehr resp. den Wasserlauf derselben durch Baitzner Territorium richten und das Wehr selbst nach Länge und Breite und Tiefe an einem bestimmten Orte nach der Bestimmung von in solchen Sachen erfahrenen anlegen, auch jederzeit reparieren dürften. (5)
1342
25.8.1342 Frankenstein: Herzog Nicolaus gestattet Ritter Nicolaus von Dangilwicz, ein Allod (= Freigut) im Dorfe Baitzen in Erbe zu verwandeln. (KU188)
1353
6.8.1353 Prag: König Karl IV. befiehlt den Behörden der Städte Neiße, Glatz und Frankenstein, die Klosteruntertanen von Baitzen (Byczen), Groß Nossen, Reichenau, , Schrom und Wolmsdorf nicht zu belästigen. (KU291)
1397
Kloster Kamenz hat eine Urkunde betr. ein Meltzhaus bei dem Kretscham in Baitzen. Leider ist uns der Inhalt dieser Urkunde unbekannt. (KU291)
1306
Im J. 1306 übergab der Ritter Dirsko von Baitzen den Brüdern von Kamenz einen jährlichen Zins von 6 rthlr. 28 sgr. nach unserem jetzigen Gelde, damit diese und jedes Jahr für seine Seele und die Seelen seiner Vorfahren ein Todten Amt singen, und den Zins dann zu ihrer Erholung bei einem guten Mittagsmahle anwenden möchten. Sollte aber der Abt oder sonst jemand diesen Zins den Brüdern entziehen, oder zu einem anderen Gebrauche verwenden, so behält sich der Ritter das Recht vor, dass er, oder seine Nachkommen diese Schenkung zurücknehmen, und den Zins selbst persönlich in die Hände der Brüder übergeben können und sollen.So geschehen Baitzen im J. 1306 den 1. Februar. (1)
1323
Dem Abte Nikolaus folgte in der Regierung 14. Heinrich, der bald nach dem Antritt der abteilichen Würde das Vorwerk in Gallenau von Heinemann um 24½ Mark zum Stifte kaufte; es bestand in drei Hufen Land nebst dem Walde bei Baitzen und einer Mühle am Zadelbach. (2)
1349
Dieser Abt (Sieghard) kaufte von dem Ritter Nikolaus von Danielwitz und seiner Frau Elisabeth mit Einwilligung der Söhne Nikolaus, Heinzko (= Heinrich), Lutko (= Lothar), Borutho, Bernhard und Dirsko das Dorf Britzen (Druckfehler m. h. Baitzen) für 900 Mark Prager Groschen mit der Versicherung, dass diese alle Güter, die zum Stifte gehören, nach Kräften von allem feindlichen Drucke beschützen wollen, indem ihre Vorfahren im dasigen Kloster, und vorzüglich in der Kapelle, die sie erbaut haben, (Baitzen-Kapelle genannt) ruhen, und selbe zu ihrer Grabstätte erwählet haben.
Münsterberg im J. 1349 am Montage nach Judica. (3)
Wie das Hauptschiff, so weist auch das Kreuzschiff Anbauten auf, und zwar schließt sich an den südlichen Kreuzarm in der östlichen Richtung die Johanneskapelle, die auch Baitzenkapelle heißt, weil sie die Grabstätte der Familie Danielwitz ist. (4)
1344
Als am 13. October 1344 zwischen dem Besitzer von Baitzen, Nicolaus von Damelwicz (Danielwicz), und dem Stifte Kamenz eine Grenzregulierung ihrer beiderseitigen Besitzungen stattfand, wurde inbezug auf das Reichenauer Wehr und den dortigen Graben festgesetzt, dass die Brüder, um den Wasserlauf zum Nutzen des Dorfes Reichenau und der dortigen Äcker zu regulieren, Graben und Wehr resp. den Wasserlauf derselben durch Baitzner Territorium richten und das Wehr selbst nach Länge und Breite und Tiefe an einem bestimmten Orte nach der Bestimmung von in solchen Sachen erfahrenen anlegen, auch jederzeit reparieren dürften. (5)
1342
25.8.1342 Frankenstein: Herzog Nicolaus gestattet Ritter Nicolaus von Dangilwicz, ein Allod (= Freigut) im Dorfe Baitzen in Erbe zu verwandeln. (KU188)
1353
6.8.1353 Prag: König Karl IV. befiehlt den Behörden der Städte Neiße, Glatz und Frankenstein, die Klosteruntertanen von Baitzen (Byczen), Groß Nossen, Reichenau, , Schrom und Wolmsdorf nicht zu belästigen. (KU291)
1397
Kloster Kamenz hat eine Urkunde betr. ein Meltzhaus bei dem Kretscham in Baitzen. Leider ist uns der Inhalt dieser Urkunde unbekannt. (KU291)